Ex-Chiesa di San Geminiano
Überblick
Auf alten Gemälden sieht man auf der Westseite des Markusplatzes eine Kirche. Sie befand sich in der Mitte eines Gebäudetraktes, der die Westseite der Piazza San Marco abschloss. Auf dem Titelbild dieses Artikels sieht man sehr genau die Umrisse der Kirche, das als Gemälde des Malers Francesco Guardi (1712 - 1793) nach 1776 entstanden ist. Es handelt sich um die ehemalige Kirche San Geminiano (Sankt Geminianus) im Sestiere San Marco, die Zuge eines Ediktes von Kaiser Napoleon 1807 abgerissen wurde, wie viele andere Kirchen in Venedig auch.
Geschichte
Berichten zufolge sollen die Ursprünge der Kirche im 6. Jahrhundert zu finden sein. Ein General in Diensten der Byzantiner soll ein Gelübde abgelegt haben, demzufolge er bei einem Sieg in seinen nächsten Kämpfen diese Kirche stiften würde. Im frühen 13. Jahrhundert wurde diese Kirche abgerissen, um Platz für die Modernisierung der Piazza San Marco zu machen. Wahrscheinlich stand die alte Kirche noch an einem anderen Standpunkt hier in unmittelbarer Nähe. Eine neue Kirche wurde erst später gebaut, zunächst geplant durch Cristoforo da Legnam ab 1505. Dann in der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts entschied man sich, den Baumeister Jacopo Sansovino mit der endgültigen architektonischen Gestaltung der Kirche zu beauftragen. Jacopo Sansovino (eigentlich Jacopo Tatti bzw. Jacopo d'Antonio Tatti) war ein italienischer Bildhauer und Architekt der Renaissance. Er wurde am 2. Juli 1486 in Florenz geboren; er verstarb am 27. November 1570 in Venedig.
Sie erhielt jetzt ihren Standort an der Westseite der Piazza San Marco. Ab 1557 begann man mit dem Bau der Kirche, die bereits 1558 fertiggestellt war. Das endgültige Schicksal der Kirche wurde von Kaiser Napoleon bestimmt, der nach der Einnahme Venedigs auf einem Abriss der Kirche bestand, um den Westflügel komplett in das Ensemble der Prokuratien zu integrieren und einen Ballsaal in das neue Gebäude einzufügen. Darum nennt man bis heute diesen Flügel auch "Ala Nepoleonica". In diesem Gebäude ist heute das Museum Correr untergebracht. Heute befindet sich unter den Bögen der Arkaden des napoleonischen Flügel eine Gedenktafel auf dem Boden. Sie erinnert an die Präsenz des Meisterwerks von Sansovino ab 1557 und weist auf den Abriss im Jahre 1807 hin.
Die Fassade der Kirche San Geminiano wurde im Stil der Renaissance ausgeführt und das Gebäude lag zwischen den Alten Prokuratien (rechte Seite) und den Neuen Prokuratien (linke Seite). Die hervortretende Fassade war von einem Giebel in der Mitte und an den Seiten durch zwei Zinnen gekrönt. Das Portal besaß auf jeder Seite zwei große Rundbogenfenster, die jeweils links und rechts von je einem Paar korinthischer Säulen eingefasst waren. Insgesamt bestand die Fassade aus drei Teilen. Im Inneren der Chiesa di San Geminiano fand der große Baumeister Jacopo Sansovino seine letzte Ruhestätte.
Sein Grab wurde während des Abbaus der Kirche in die Basilika Santa Maria della Salute überführt. Berühmt war auch das Kruzifix aus Marmor, dass auf dem Altar der Sakristei zu finden war. Dieses und einige andere Werke sind bis auf den heutigen Tag verschollen. Der Hochaltar von Sankt Geminianus ist erhalten geblieben und ist in der Kirche von San Giovanni di Malta zu finden. Einige andere Teile der Chiesa di San Geminiano wurden für den Aufbau der Kirche des Namens Jesu verwendet, die ein paar Jahre nach dem Abriss der Kirche San Geminiano errichtet wurde. [1]
Chiesa di San Basso
Die Kirche San Basso in Venedig wurde bereits 1076 zu Ehren des heiligen Basso auf der Piazzetta dei Leoncini erbaut und geweiht. Sie gehört somit zu den ältesten Kirchen der Serenissima. Bei dieser Kirche handelt es sich um eine Saalkirche, ähnlich wie bei der Kirche San Vidal. Sie ist mehrfach abgebrannt und immer wieder neu errichtet worden. In früheren Zeiten befand sich hier der Gemüsemarkt der Stadt. Die Kirche wurde im Zuge der Säkularisation geschlossen und viele Jahre später erst profaniert. Mal diente sie als Lagerhalle, mal als Dependance der Markusbasilika zur Aufbewahrung wichtiger Teile.
Mittlerweile hat sich in den Räumen der ehemaligen Chiesa di San Basso ein Konzerthaus etabliert ähnlich wie in der Kirche San Vidal oder San Maurizio oder in der Scuola Grande di San Teodoro. Von außen war sie früher gar nicht richtig als Kirche erkennbar, denn die Fassade des Gebäudes war früher ziemlich dunkel, fast schwarz. Das hat sich geändert, nach einer Restauration erstrahlt sie wieder hell wie in alten Zeiten.
Wer mal ein Konzert hier in der Nähe der Markuskirche erleben möchte kann die Kirche gleich dazu besichtigen. Die Virtuosi di Venezia spielen Vivaldi, Mozart, Rossini und andere Komponisten. Auf der Website CLASSICTIC.COM finden Sie die Programme und Termine und können, wenn Sie wollen, auch gleich online Ihre Tickets buchen.
Weitere Kirchen in Venedig:
- Kirche Christo Re (Insel Sant'Erasmo)
- Ex-Chiesa und Konvent Santa Teresa (Dorsoduro)
- Ex-Chiesa Santa Lucia (Cannaregio)
- Ex-Chiesa San Basilio (Dorsoduro)
- Ex-Chiesa di Santa Maria della Carità (Dorsoduro)
- Oratorio dei Crucifero (Cannaregio)
- Chiesa di San Bonaventura (Cannaregio)
- Ex-Chiesa di San Leonardo (Cannaregio)
- Kirche Santa Caterina (Insel Mazzorbo)
- Kirche Santa Maria Valverde (Insel Mazzorbo)
- Chiesa di San Zan Degolà (Santa Croce)
- Ex-Kloster Santa Chiara (Santa Croce)
- Chiesa San Giovanni Evangelista (San Polo)
- Chiesa dei Catecumeni (Dorsoduro)
- Chiesa Santa Maria dei Derelitti (Castello)
- Ex-Konvent Santo Sepolcro (Castello)
- Ex-Chiesa San Paterniano (San Marco)
- Ex-Chiesa di San Teodoro (San Marco)
- Ex-Chiesa Sant' Angelo degli Zoppi (San Marco)
- Kapelle Oratorio dell'Annunciata (San Marco)
- Ex-Chiesa di San Geminiano (San Marco)
- Ex-Chiesa San Basso (San Marco)
- Ex-Chiesa San Antonio di Castello (Castello)
- Chiesa Christo Re (Castello)
- Ex-Chiesa Santa Maria del Pianto (Castello)
- Kirchen auf der Insel Lido di Venezia
- Kirchen auf der Insel Pellestrina
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Chiesa di San Geminiano basieren auf dem Artikel "Chiesa di San Geminiano (Venezia)" (Stand vom 11.05.2010) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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