Chiesa di San Francesco di Paola
Überblick
Im malerischen Sestiere Castello in Venedig befindet sich die Kirche San Francesco di Paola. Die Kirche liegt unweit der kleinen Insel San Pietro di Castello, wo sich der ehemalige Bischofspalast von Venedig befindet und die Bischofskirche San Pietro di Castello. Die Fassade der Kirche blickt auf die Via Giuseppe Garibaldi und gegenüber auf der anderen Straßenseite beginnt der schöne Garibaldi Park, benannt nach dem italienischen Freiheitskämpfer und Führer der Einigungsbewegung Giuseppe Garibaldi (1807 - 1882). Der Park wurde in diesem Teil von Venedig aufgrund eines Dekretes des französischen Kaisers Napoleon und nach den Plänen von Giannantonio Selva errichtet. Die katholische Kirche San Francesco di Paola gehört zum Patriarcato di Venezia (Erzdiözese).
Geschichte
Die Kirche befindet sich an der Via Garibaldi, einer relativ neuen Straße, die durch die Verschlammung des Rio di Castello und der anschließende Verfüllung des Kanals im neunzehnten Jahrhundert entstanden ist. Im Jahr 1291 hinterließ der Bischof von Castello Bartholomäus Querini ein Testament zum Bau eines Krankenhauses für ältere Menschen. Dieses wurde auf der linken Seite des Rio di Castello errichtet und neben diesem Krankenhaus entstand eine Kapelle (Oratorium) zu Ehren des heiligen Bartholomäus (Apostel). In der zweiten Hälfte des vierzehnten Jahrhunderts entstand dann an diesem Platz aus der Kapelle eine Kirche, die wiederum dem heiligen Bartholomäus geweiht wurde. Im Jahre 1588 waren die baulichen Schäden am Hospiz und der Kirche so groß, das man sich entschloss, die Gebäude zu sanieren und neu zu gestalten.
Die Arbeiten wurden im Auftrag des Ordens der Paulaner vorgenommen, von deren Ordensgründer Franziskus von Paola die Kirche nun ihren Namen erhielt. Franz von Paola (lat. Franciscus de Paula) wurde am 27. März 1416 in Paola, Italien geboren; er gündete den Orden der Paulaner (Orden der "Mindesten Brüder") und gehört zu den Heiligen der römisch-katholischen Kirche. Franz von Paola verstarb am 2. April 1507 in Plessis-lès-Tours, Frankreich. Das Kloster der Paulaner bestand bis zum Jahr 1806 und wurde dann im Rahmen der Säkularisation aufgehoben. Im Jahre 1885 wurden die Klostergebäude abgerissen. Später entstand an diesem Platz eine Grundschule.
Architektur
Die Fassade der Kirche San Francesco di Paola wurde im Stil des Klassizismus errichtet und besitzt einen Tympanon. Für die Beleuchtung im inneren der Kirche sorgt ein großes Thermenfenster im oberen Bereich der Fassade. An der West- und Ostseite des Gebäudes befinden sich jeweils zwei weitere Thermenfenster. Pilaster unterteilen die Vorderfront, deren Abschlüße mit korinthischen Kapitellen geschmückt sind. Über dem Portal kennzeichnet eine glühende Sonne das Motto des Ordens (Charitas). Der Innenraum des Kirchengebäudes besteht aus einem einzigen Schiff, das nach einem Umbau im späten 18. Jahrhundert entstanden ist. Die Kirche San Francesco di Paola ist etwa 39 Meter lang und 18 Meter breit.
Künstler und Kunstwerke
In Vertiefungen entstanden auf jeder Seite des Kirchenschiffs jeweils drei Kapellen. Die Kirche besitzt 11 Altäre, u.a. auch eine Taufkapelle, in der sich zahlreiche Gemälde aus dem Leben des Heiligen Franziskus von Paola mit Darstellungen seiner Wunder befinden. Unter den Gemälden in der Kirche sind einige Werke hervorzuheben: "Wiederbelebung eines Kindes" von G.F. Soliman (1748); "Heilung eines Besessenen" von Giandomenico Tiepolo; "Heilung eines Blinden" von einem anonymen Künstler und die "Wiederbelebung des Thomas von Turre, der von einem Baum erschlagen wurde" des Künstlers Vincenzo da Canal (1746). Weiterhin ein Gemälde von Jacopo Palma il Giovane - Verkündigung (1585). Erwähnenswert sind zwei Marmorstatuen: St. Markus von Giovanni Maria Morleiter und St. Bartholomäus" von A. Catajapietra. In der Kirche befinden sich die Gräber von Nicolò Christiani und der Querini Familie.
Die Decke der Kirche ist mit Werken aus dem späten sechzehnten Jahrhundert ausgemalt. Sie enthält u.a. unterschiedliche Darstellungen aus der biblischen Geschichte und den Wundern einiger Heiliger. Das Kirchengebäude ist täglich geöffnet von 8.00 bis 12.00 Uhr und von 16.30 bis 19.00 Uhr.
Ex-Chiesa San Antonio di Castello
In diesem Bereich des Sestiere Castello gab es vor 1797 eine Fülle von religiösen Gebäuden, die nach der Säkularisation und der damit verbundenen Aufhebung der Klöster und weiterem Eigentum der Kirche nicht mehr benötigt wurden. Um Platz für die Errichtung der Giardini Pubblici zu schaffen, wurde mindestens drei Kirchen abgerissen. Es handelte sich hier u.a. um die Kirchen San Domenico di Castello, San Niccolo di Bari und die Kirche San Antonio di Castello, auch unter dem Namen Sant'Antonio Abbate bekannt. In deren Capella Lando befand sich ein Bogen, der zum Eingangsbereich dieser Kapelle gehörte und heute als letztes Überbleibsel der Kirche seinen Platz in den Giardini Pubblici gefunden hat. Die Lando Capella wurde von Michele Sanmicheli (1484 - 1559), dem Festungsbaumeister der Republik Venedig errichtet.
Die Kirche San Antonio di Castello wurde im Jahr 1346 errichtet und in den folgenden Jahrhunderten mehrfach umgebaut und umgestaltet. Auch zwei Dogen hatten hier ihre letzte Ruhestätte gefunden, u.a. der Doge Pietro Lando (1462 - 1545), von dem die Lando Kapelle als Grablege des Dogen ihren Namen erhielt. Nördlich der Kirche befanden sich die Gebäude des "Jesu Christo Hospitale". Noch heute erinnert eine Straße in diesem Gebiet an die einst hier existierende Kirche- die Calle Paludo Sant'Antonio.
Garibaldi Park & Giardini Pubblici
Gegenüber der Kirche San Francesco di Paola befindet sich, nur durch die Via Giuseppe Garibaldi getrennt, der schöne Garibaldi Park, benannt nach dem italienischen Freiheitskämpfer und Führer der Einigungsbewegung Giuseppe Garibaldi (1807 - 1882). Der Park wurde in diesem Teil von Venedig aufgrund eines Dekretes des französischen Kaisers Napoleon und nach den Plänen von Giannantonio Selva errichtet. Auch in diesem Bereich des Sestiere Castello gab es vor 1797 eine Fülle von religiösen Gebäuden, die nach der Säkularisation und der damit verbundenen Aufhebung der Klöster und weiterem Eigentum der Kirche nicht mehr benötigt wurden.
Die Gebäude wurden abgerissen und der Rio di Castello (heute Rio Terra Garibaldi) mit dem Schutt verfüllt und somit trockengelegt. Anschließend wurden hier Grünanlagen errichtet und Bäume angepflanzt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Park in einen Garten im englischen Stil umgestaltet. Gleichzeitig wurden im südöstlichen Bereich des Geländes die Anlagen und ersten Häuser der Biennale d'Arte errichtet (1887). Der Park enthält u.a. zahlreiche Gartenfiguren aus dem 18. Jahrhundert, verschiedene Denkmäler und einen architektonisch interessanten und eleganten Bogen aus dem 16. Jahrhundert, der einmal zum Eingang einer Kapelle der Kirche San Antonio di Castello gehörte, die 1806 aufgelassen und einige Jahre später abgerissen wurde, um Platz für die Errichtung der Giardini Pubblici zu machen.
Der Garibaldi Park als Zentralachse mit indirekter Ausrichtung auf den Canale di San Marco findet seine Verlängerung in südöstlicher Richtung in den Giardini Pubblici. Somit war der Gedanke Napoleons, hier an dieser Stelle eine grüne Oase für die Bewohner der Stadt Venedig zu schaffen, eine ausgezeichnete Idee, wie man heute noch feststellen kann. Im nördlichen Eingangsbereich an der Via Garibaldi steht das Denkmal von Giuseppe Garibaldi, das ihn in zwei Lebenssituationen zeigt umgeben von Wasserspielen und schönen Pflanzen.
Palmenhaus
An der Hauptachse des Garibaldi Parks im Sestiere Castello befindet sich ein Gebäude aus Glas und Stahl. Es handelt sich hier um das ehemalige Palmenhaus, das gegen Ende des 19. Jahrhunderts hier am Rand verschiedener religiöser Bauten errichtet wurde, um die zu dieser Zeit starke Nachfrage nach Palmen und anderen exotischen Gewächsen zu befriedigen. Danach lag es lange Zeit brach und verrottete, bis die Stadt Venedig das Gebäude zur Kunstbiennale herrichten ließ. Heute finden hier im La Serra dei Giardini Kunstausstellungen, Yoga-Kurse und Workshops für Kinder statt. Weithin gibt es einen Planzenshop, der Zierpflanzen, Gartenwerkzeuge und Geräte anbietet und wo man Informationen und nützliche Tipps rund um den Garten erhalten kann. Auch ein Café ist angeschlossen und geöffnet Dienstags bis Sonntags 10.00 Uhr - 19. 30 Uhr, am Samstag von 10.00 Uhr bis Mitternacht. Ein schöner Platz zum entspannen im sonst so hektischen Venedig....!
Weitere Kirchen in Venedig:
- Kirche Christo Re (Insel Sant'Erasmo)
- Ex-Chiesa und Konvent Santa Teresa (Dorsoduro)
- Ex-Chiesa Santa Lucia (Cannaregio)
- Ex-Chiesa San Basilio (Dorsoduro)
- Ex-Chiesa di Santa Maria della Carità (Dorsoduro)
- Oratorio dei Crucifero (Cannaregio)
- Chiesa di San Bonaventura (Cannaregio)
- Ex-Chiesa di San Leonardo (Cannaregio)
- Kirche Santa Caterina (Insel Mazzorbo)
- Kirche Santa Maria Valverde (Insel Mazzorbo)
- Chiesa di San Zan Degolà (Santa Croce)
- Ex-Kloster Santa Chiara (Santa Croce)
- Chiesa San Giovanni Evangelista (San Polo)
- Chiesa dei Catecumeni (Dorsoduro)
- Chiesa Santa Maria dei Derelitti (Castello)
- Ex-Konvent Santo Sepolcro (Castello)
- Ex-Chiesa San Paterniano (San Marco)
- Ex-Chiesa di San Teodoro (San Marco)
- Ex-Chiesa Sant' Angelo degli Zoppi (San Marco)
- Kapelle Oratorio dell'Annunciata (San Marco)
- Ex-Chiesa di San Geminiano (San Marco)
- Ex-Chiesa San Basso (San Marco)
- Ex-Chiesa San Antonio di Castello (Castello)
- Chiesa Christo Re (Castello)
- Ex-Chiesa Santa Maria del Pianto (Castello)
- Kirchen auf der Insel Lido di Venezia
- Kirchen auf der Insel Pellestrina
Quellenangabe:
Die Informationen zur Geschichte der Chiesa di San Francesco di Paola basieren auf dem Artikel "Chiesa di San Francesco di Paola" (Stand vom 20.03.2008) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.