Fondaco dei Turchi
Überblick
Auf der Fahrt mit dem Vaporetto entlang des Canal Grande in Richtung Rialto steht auf der rechten Seite die ehemalige Handelsniederlassung der Türken (Osmanen). Das Gebäude fällt schon wegen seiner prachtvoll restaurierten Außenfassade von weitem auf. Die Turmaufbauten zu beiden Seiten wurden allerdings erst bei der Wiederherstellung des Palastes in den Jahren 1860 - 1870 angefügt. Der Palast Fondaco dei Turchi wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut. Das Gebäude am Canal Grande wurde im byzantinischen Stil errichtet.
Sitz türkischer Kaufleute
Der Architekt des Hauses war Giacomo Palmier, der aus Pesaro stammte. Die Republik Venedig kaufte das Haus um 1381 für Niccolò II. d'Este, Herzog von Ferrara. Viele Würdenträger der Republik haben in der Frühzeit in diesem Haus gelebt. Vom 17. Jahrhundert bis ins frühe 19. Jahrhundert etwa diente das Haus als Handelsniederlassung der türkischen Händler Venedigs. Selbst nach der Auflösung des venezianischen Staates 1797 durch Napoleon Bonaparte blieben die türkischen Händler bis etwa 1838 in Venedig.
Im Jahr 1860 kaufte die Stadt das Restgebäude, um ein Museum zu errichten. Die Restaurierung leitete Federico Berchet. Auf seine fragwürdige Rekonstruktion gehen die dreigeschossigen Türme zurück, ebenso wie die Zinnen. Die Österreicher zweigten von einem Projekt zu Ehren von Marco Polo beträchtliche Summen ab, und nach 1866, als Venedig an Italien kam, war der Bürgermeister, Fürst Giuseppe Giovanelli einer der Förderer des Unternehmens. Die ältesten erhaltenen Gebäudeteile mit dem landseitigen Saal stammen aus dem ausgehenden 12. Jahrhundert, während die Gebäudeerweiterung zum Canal Grande hin aus dem 13. Jahrhundert im 19. Jahrhundert weitgehend zerstört und schließlich historisierend erneuert wurde.
Ghetto
Wie bei den Bewohnern des Ghetto Vecchio waren die türkischen Kaufleute einer Anzahl von Beschränkungen unterworfen, die sich auf das Haus selbst, das betreten und verlassen des Gebäudes und auf den Handel bezogen. Eine kluge Taktik der Republik- hatte man doch so seinen militärischen Gegner im Mittelmeerraum immer unter Kontrolle. Unter anderem importierten venezianische Türken Wachs, Öl und grobe Wolle in die Stadt Venedig. Der Palast Fondaco dei Turchi diente bis 1838 als Lagerraum und Markt der türkischen Kaufleute.
Museo di Storia Naturale
Von 1890 bis 1923 diente das Haus zur Aufnahme der Ausstellungsgegenstände, die bis dato auf die Räume in der Procuratie Nuove und das Ala Napoleonica Museum an der Piazza San Marco zu sehen waren. Mit der Eröffnung des Museo Correr 1924 wurde die Sammlung dorthin übergeben. Heute birgt dieser Bereich das Venetianische Museum der Naturgeschichte - mit historischen Sammlungen der Flora und Fauna der Region, der Fossilien und eines Aquariums, das die Unterwasserwelt der Lagune Venedigs repräsentiert.
Adresse:
Museo Storia Naturale
Santa Croce 1730,
30135 Venezia - Italien
Telefon: +39 041 2750206
Fax: +39 041 721000
E-Mail: nat.mus.ve@fmcvenezia.it
Internet: msn.visitmuve.it/
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