Carlo Goldoni
Alessandro Longhi - Porträt von Carlo Goldoni ( 1757) - Foto: Didier Descouens - eingebunden über Wikimedia Commons
Komödiendichter und Librettist
Carlo Goldoni (1707 - 1793)
Carlo Goldoni wurde am 25. Februar 1707 in Venedig geboren. Sein Geburtshaus liegt im Sestiere (Stadtteil) San Polo Nr. 2793. Es ist der Palazzo Centani, heute bekannt als Casa Goldoni. Er war Jurist, Komödiendichter und Librettist. Goldoni erhielt seine erste wissenschaftliche Bildung an jesuitischen und dominikanischen Kollegien in Perugia und Rimini, widmete sich dann in Venedig und Pavia dem Studium der Rechte und der Philosophie.
Zunächst schlug er eine Jura-Karriere ein: Er wurde Sekretär des Vizekanzlers des Kriminalgerichts in Chioggia, dem er 1729 nach Feltre folgte. [1]
Advokat in Venedig
Währenddessen versuchte er sich auf einem Liebhabertheater in der von ihm selbst zur Ausführung ohne Musik eingerichteten Oper Metastasios Didone e Siroe als Schauspieler und verfasste die beiden Lustspiele II buon padre und La cantatrice, welche großen Beifall fanden. Nachdem er 1731 in Padua promoviert hatte, praktizierte er einige Zeit als Advokat in Venedig, ohne dabei seiner Lieblingsbeschäftigung, der dramatischen Dichtung, zu entsagen. Sehr bald aber nötigte ihn eine unglückliche Liebesangelegenheit, Venedig plötzlich zu verlassen. 1734 schloss er sich einer Commedia dell'Arte-Truppe an, die er mit gesprochenen und gesungenen Texten versorgte, und wurde als Assistent von Domenico Lalli verpflichtet, dem Hausdichter des bedeutendsten Opernhauses von Venedig, S. Giovanni Grisostomo. [1]
Seine Tätigkeit dort bestand hauptsächlich im Einrichten von opere serie anderer Librettisten. In Venedig wurden auch seine ersten größeren dramatischen Versuche, Il gondoliere veneziano, Belisarlo, Rosamunda unter anderem durch eine Schauspielertruppe, die er in Verona kennen gelernt hatte, zur Aufführung gebracht und zum Teil mit großem Beifall aufgenommen. Immer literarisch beschäftigt, lebte Goldoni mehrere Jahre in verschiedenen Städten Oberitaliens, bis er in Genua die Bekanntschaft der Tochter eines Notars machte, die er 1736 heiratete. [1]
Rückkehr nach Venedig
In seinem theatralischen Wirken mit dem Mittelpunkt Venedig (oft auf venezianisch) fiel Goldoni die Rolle eines Reformators des italienischen Lustspiels zu. Er vertrat an Stelle der Commedia dell' Arte mit ihren Harlekinaden und Possenreißereien, ihren Unanständigkeiten und phantastischen Erfindungen die Charakter- und Sittenkomödie nach Molières Vorbild. Während des jahrelangen, mühevollen Kampfes, den er gegen die bisherige Form zu führen hatte, und in welchem Carlo Gozzi sein Hauptgegner war, wechselte er, auch von mancherlei persönlichem Missgeschick verfolgt, häufig seinen Aufenthaltsort, neben seiner Tätigkeit für die Bühne auch immer noch als Advokat praktizierend. Erst nach seiner Rückkehr nach Venedig 1748 wurden seine Bemühungen allmählich von Erfolg gekrönt, und er konnte von seiner literarischen Tätigkeit sein Einkommen bestreiten. [1]
Tod in Paris
Sein Ruhm verbreitete sich bald auch über Italiens Grenzen hinaus und verschaffte ihm 1761 einen Ruf nach Paris, um für das dortige Italienische Theater zu arbeiten, dem Goldoni folgte und wo er die letzten 30 Jahre seines Lebens verbrachte. Hier schrieb er noch mehrere italienische Stücke und zwei französische, von denen eins, Le bourru blenfaisant, 1771 mit großem Erfolg in Fontainebleau aufgeführt wurde (Der gutherzige Murrkopf, Augsb. 1785).
Als sein Kontrakt mit der dortigen Bühne abgelaufen war, ernannte ihn der französische König Ludwig XVI. zum italienischen Sprachlehrer seiner Töchter. [1]
Informationen:
Er setzte ihm ein Jahrgeld von 3600 Livres aus, das er durch die Revolution jedoch wieder verlor, bis es ihm aufgrund eines Beschlusses des Konvents wieder zugebilligt wurde. Carlo Goldoni verstarb am 6. Februar 1793 in Paris und wurde auch dort beerdigt.
Adresse:
Casa Goldoni
San Polo
Calle dei Nomboli 2793,
Venezia 30125
Telefon: +39 0415236353
Internet: carlogoldoni.visitmuve.it/it/pianifica-la-tua-visita/orari/
Öffnungszeiten:
Museum:
1. Nov. - 31. März von 10.00 - 16.00 Uhr
1. April - 31. Oktober von10.00 - 17.00 Uhr
geschlossen Mittwochs (und 1. Januar, 1. Mai, 25, Dezember)
Bücherei:
08.30 - 13.30 Uhr - Montag, Dienstag und Freitag
Tickets können vor Ort gekauft werden oder:
per Call Center - Telefon: +39 041 42730892
per Internet: http://www.vivaticket.it/index.php?nvpg[evento]&id_evento=755192&idt=577
Einzelticket: 5,00 €
Reduziert: 3,50 €*
*Kinder von 6 - 14; Studenten 15 - 25; Begleitung einer Gruppe (max. 2 Personen, Personen über 65, Inhaber der "Rolling Venice Card";
Stand: 2019!
Teatro Goldoni
Das Teatro Goldoni ist ein Theater in Venedig, das 1622 als Teatro Vendramin von der Familie Vendramin mit einer Komödie von Antonio Chioffo eröffnet wurde. Es wurde auch Teatro San Salvador (oder Teatro San Salvatore), Teatro San Luca oder Teatro Apollo genannt. Das Teatro Goldoni ist das älteste noch existierende Theater in Venedig und das viertälteste, das in der Stadt bestand. Es liegt wenige hundert Meter von der Rialtobrücke in Richtung Campo San Salvador (mit der gleichnamigen Kirche) im Sestiere San Marco. Nach Bränden 1652 und 1684 wurde das Theater jeweils neu aufgebaut. 1720 wurde es nach einem weiteren Brand als Teatro San Luca wiedereröffnet. Dort wurde viel Sprechtheater gespielt, insbesondere seitdem Carlo Goldoni 1752 die Leitung übernommen hatte. Nach verschiedenen Renovierungen – unter anderem als Folge von Bränden (1818, 1826, 1833) – nannte es sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Teatro Apollo. [2]
1875 wurde es nach Carlo Goldoni benannt. 1882 übernahm der Anwalt Antonio Marigonda das Theater und baute es 1909 um. Anfang des 20. Jahrhunderts trat Eleonora Duse hier auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte ein Niedergang; das Theater wurde wegen Baufälligkeit geschlossen und 1957 enteignet. 1979 wurde es mit einem Stück von Goldoni neu eröffnet (Opern, Ballette, Konzerte, Theaterstücke, Kindertheater). Es hat rund 800 Sitzplätze. Dort finden Aufführungen des Teatro Stabile del Veneto „Carlo Goldoni“ statt.
Mehrere Opern von Gaetano Donizetti wurden hier uraufgeführt (Enrico di Borgogna am 14. November 1818, Una follia am 17. Dezember 1818, Pia de’ Tolomei 1837).
Eine Tafel im Theater erinnert daran, dass am 12. März 1945 Mitglieder einer Widerstandsgruppe während einer Aufführung in Anwesenheit deutschen Militärs die Bühne stürmten, ein Manifest verlasen und Flugblätter verteilten, bevor sie verschwanden. [2]
Museums Pass
Der Museums Pass ist das kumulative Ticket für die permanenten Sammlungen der Museen Civici von Venedig. Derzeit sind folgende Museen angeschlossenen: Markusplatz - Dogenpalast- kombinierte Route mit dem Museo Correr, Museo Archeologico Nazionale, Monumentale Zimmer der Biblioteca Nazionale Marciana. Weiterhin: Ca 'Rezzonico - Museum des 18. Jahrhunderts Venedig; Museum Palazzo Mocenigo; Haus von Carlo Goldoni; Ca 'Pesaro, Internationale Galerie für moderne Kunst und orientalisches Kunstmuseum; Glasmuseum - Insel Murano; Museo del Merletto - Insel Burano; Naturhistorisches Museum; (Palazzo Fortuny und Clock Tower nicht enthalten).
Museen an der Piazza San Marco
Eintritt zu den vier Museen an der Piazza San Marco: € 30,00 - Online 30 Tage vorher bestellt: 25,00 €
Die Eintrittskarte ist gültig für: Dogenpalast + Museo Correr + Museo Archeologico Nazionale + Monumentale Zimmer der Biblioteca Nazionale Marciana;
Gültigkeit: Die Eintrittskarte ist für 3 Monate gültig und erlaubt jeweils nur einen Besuch des Dogenpalastes und der inbegriffenen Museen;
Preis für den Museums Pass: 40,00 € - Ermäßigung: 22,00 €
Eintritt zu allen 11 städtischen Museen von Venedig;
Dieses Ticket ist für 6 Monate gültig und gewährt jedem Museum einen einzigen Eintritt;
Informationen: Fondatione Musei Civizi Venezia
Stand: 1. Januar 2024 - Alle Angaben ohne Gewähr!
Quellenangabe:
1.: Die Kurzbiographie von Carlo Goldoni basiert auf dem Artikel Carlo Goldoni (Stand vom 20.06.2008) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
2.: Die Informationen zum Teatro Goldoni in Venedig stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgrufen am 17.08.2024!
Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Gedenktafel und Porträt über dem Portal des Palazzo Centani in Venedig - Autor: Giovanni Dall'Orto" - "Teatro Goldoni, Venice - Autor: Dimitris Kamaras from Athens, Greece" - "Teatro Goldoni, Innenraum - Autor: Andreas Praefcke" unterliegen der Lizenz „Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.5 Italien“ (CC BY-SA 2.5 IT Deed).