Alberoni
Überblick
Der zweitgrößte Ort des Lido heißt Alberoni und befindet sich am südlichen Ende der Insel. Es handelt sich um eine kleine Ortschaft in schöner Lage mit angrenzendem Wald- und Naturschutzgebiet. Weiterhin befindet sich in Alberoni einer der schönsten Golfplätze Norditaliens. Hier in Alberoni endet auch die Busverbindung Lido St. Maria Elisabetta - Alberoni. Wer möchte, kann von hier mit der Fähre weiter zur Insel Pellestrina und nach Chioggia (Bus Linie 11) fahren, denn das Fährterminal befindet sich unweit der Bushaltestelle, bzw. der Bus Linea 11 fährt direkt auf die Fähre. Alberoni besitzt etwa 600 Einwohner. Der Name des Ortes ist auf die alte Bezeichnung Albaiones zurückzuführen, was soviel wie "weiße Dünen" bedeutet [1].
Naturschutz
Diese Dünen stehen heute unter Naturschutz und werden vom World Wildlife Fund und der Provinz Veneto betreut. Hinzu kommen kleinere Pinienwälder, die sich gleichfalls unter Naturschutz befinden. Alberoni liegt unweit von Malamocco und zählt etwa rund 600 Einwohner. Hier finden Sie eine Kirche, zwei Hotels, ein paar Pensionen, drei Restaurants, ein Eiscafé und zwei kleine Biergärten. Am zentralen Platz in Alberoni ist auch eine kleine Promenade an der der Lagune zugewandten Seite zu finden. Hier legen auch kleinere Fährschiffe von Fusina (Festland) aus an, die über Zattere hier ihre Fahrgäste ausladen. Hier ist der Lido noch ursprünglich, besonders die intakte Natur in diesem Bereich.
Wie bereits Eingangs erwähnt, geht der Name auf die antike Bezeichnung Albaiones (weiße Dünen) zurück, was auch heute noch stimmt, denn die sich auf der südöstlichen Seite befindliche Dünenlandschaft ist eine Besonderheit. Diese Dünen stehen heute unter Schutz und werden vom World Wildlife Fund und der Provinz Veneto betreut. Dieser Schutz wurde vor ein paar Jahren auch auf die Pinienwälder hinter den Dünen ausgedehnt. Hier und an der Adriaküste können die Gäste Alberonis im Sommer Baden und Sonnen, direkt am Strand oder auch im exklusiven Bagni Alberoni, wo es eine Restauration gibt und Strandkabinen gemietet werden können.
Geschichte
Eine Zeichnung von Nikolaus von Cortivo aus dem Jahr 1530 zeigt ausführlich die alte Topographie Alberonis, in der die Zonen von Küstenstränden und Dünenformationen zu sehen sind und sogar eine Fläche erscheint, wo Weinbau betrieben wurde. Im 16. Jahrhundert wurde der Ort zur Abwehr der Osmanen stark befestigt, im 19. Jahrhundert entstand eine zweite Festung. Hinzu kam ein Leuchtturm, der Faro Rocchetta, von dem die Fähren nach Pellestrina ablegen. In dessen unmittelbarer Nähe siedelte sich die Corporazione Piloti dell’Estuario Veneto an. Im Jahr 1993 fand man in der Lagune 25 größere Stücke eines Schiffes, deren längstes 3,2 Meter lang war, und zahlreiche Splitter eines römischen Plattbodenschiffes aus dem 2. Jahrhundert n. Chr.
Das Schiff wurde mittels C14-Methode auf 1935 ±80 BP datiert, was den Jahren 1 bis 144 n. Chr. entspricht. 1928 entstanden ein Seniorenheim und ein Krankenhaus, das vom Orden der Kamillianer geleitet wurde, 1930 ein Golfplatz, dessen Eingangsbereich das Tor zum alten Fort Alberoni darstellt. Seit Beginn der Wirtschaftskrise 2007 sollten sowohl das Krankenhaus als auch das Grand Hotel Des Bains ganz oder teilweise in Appartements umgewandelt werden, von denen allerdings 2011 viele leerstanden oder der Baufortschritt nicht mehr erkennbar war. Einer der Hauptanziehungspunkte von Alberoni ist der 1930 angelegte Golfplatz, dessen Bahnen sich durch einen schönen Pinienwald ziehen fast bis zur Küste am Malamocco-Kanal.
Naturschutzgebiete
Im Osten der Ortschaft Alberoni liegen zwei Naturschutzgebiete von besonderer Bedeutung. Zum einen ist dies die Dünenlandschaft (Oasi Dune degli Alberoni), die sich etwa zwei Kilometer entlang des Strandes erstreckt und zum anderen ein Pinienwald, dessen Ausdehnung von der Oasis Dune degli Alberoni und vom Golfplatz bestimmt wird. Das gesamte Gelände ist von großer ökologischer Bedeutung für die ganze Insel Lido di Venezia. Zu finden sind die beiden Naturschutzgebiete etwa 600 Meter vom Ortszentrum über die Strada dei Bagni, an derem Ende sich der Zugang zu den Naturschutzgebieten befindet und wie der Name schon sagt, auch das gepflegte Badezentrum des Ortes Alberoni - Bagni Alberoni.
Wer hier seinen Urlaub verbringt, kommt an den Naturschutzgebieten vorüber und sollte sich diesen Bereich unbedingt anschauen. Besonders die Dünen in diesem Bereich, die jährlich ihre Formen ändern - basierend auf saisonalen Zyklen - präsentieren sie sich als idealer Ort für diejenigen, die die Natur und die biologische Vielfalt entdecken möchten. Diese im maritimen Bereich des Lido vorhandenen Dünen stellen eine Besonderheit im Gebiet der Adria dar. In diesem Gebiet sind Naturforscher auf das Vorhandensein von seltenen Arten der Flora und Fauna gestoßen. Es handelt sich hier um ein Biotop von erheblicher Bedeutung und relativ junger Ausbildung an einem geografischen Punkt, der eine gewisse Dynamik besitzt.
Das Dünengebiet von Alberoni ist auch ein Rast- und Sammelplatz für Zugvögel auf der Route von Ägypten nach Nordeuropa. Zu den hier lebenden seltenen heimischen Vögel zählen der Fratino (Charadrius alexandrinus), der Fraticello (Sterna albifrons) und der Gruccione (merops apiaster - Bienenfresser). Schließlich wird am südlichen Ende dieses Schutzgebiets am sogenannten MO.S.E-Projekt gearbeitet, das an der Porta di Malamocco zur Sicherung der Lagune gebaut wird. Es handelt sich um ein gewaltiges Bauprojekt, über das schon einige Lokalpolitiker gestolpert sind....!
Sonstiges in Alberoni
Der Hafen von Alberoni befindet sich am Südzipfel des Lido auf der südwestlichen Seite, hier legt auch die Fähre nach Pellestrina ab. Der Pier von Alberoni (Molo di Alberoni), der sich weit ins Meer hinaus erstreckt, liegt auf der südöstlichen Seite, hier steht auch ein ein Haus mit Leuchtfeuer, um den Schiffen die Durchfahrt der Porta di Malamocco bei Dunkelheit zu ermöglichen. Von hier kann man das Pendant auf der Insel Pellestrina sehen- den Pier von Santa Maria del mar (Molo di Santa Maria del mar). Im südlichen Bereich des Lido sind auch noch die sogenannten Murazzi zu sehen, die in einer Länge von etwa 18 Kilometer auf der gesamten Insel vorhanden sind. Nach meinem Rundgang durch das Naturschutzgebiet und der anschließenden Wanderung entlang der Porta di Malamocco habe ich einen großen Teil der Strecke auf den Mauern zurückgelegt (man kann hier auch Fahrradfahren).
Insel Ottagono Alberoni
Am südlichen Ortsausgang von Alberoni befindet sich die Batteria Rocchetta, eine militärische Anlage, die um 1850 errichtet worden ist. Im Westen der Ortschaft Alberoni, in der Lagune, befindet sich die kleine etwa 2 Hektar große Insel Ottagono Alberoni. Der Name deutet schon auf die Form des Eilands hin, sie ist achteckig, und wurde zusammen mit vier weiteren Inseln in das System der Befestigungen eingefügt, die die Republik Venedig gegen die türkische Bedrohung aus der Adria umbaute. Zusammen mit den Inseln Campana und Poveglia sicherten sie die Einfahrt in die Lagune gegen Schiffe, die die Porta di Malamocco überwunden hatten. Ottagono Alberoni ist in Privatbesitz und nicht zu besichtigen.
MO.S.E-Projekt
Das MO.S.E-Projekt ist ein Projekt zum technischen Hochwasserschutz der Lagune von Venedig. Frühe Prototypen baulicher Anlagen wurden in Malamocco erprobt, so ist dieses schon seit den späten 1990er Jahren vor Hochwassern geschützt, indem hydraulische Stahlplanken den Zugang zu den Kanälen Malamoccos blockieren, wenn Hochwasser angekündigt wird. Eine um ein Vielfaches größere, und in der Arbeitsweise unterschiedliche Version, wird unter anderem in der Porta di Malamocco, der vielgenutzten Hafeneinfahrt südlich des Lidos, errichtet, um ganz Venedig vor Hochwasser schützen zu können und die Lagune bei Bedarf vor neuem Zufluss zu isolieren [2].
Fort Alberoni
Noch etwas weiter südlich von Malamocco auf dem Lido di Venezia befinden sich die Reste des Fort Alberoni (Forte Alberoni), auf dessen Gelände sich seit Beginn der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts ein Golfclub etabliert hat. Da hier eine weitere Durchfahrt zur Lagune und damit ins Centro Storico bestand, war man natürlich daran interessiert, auch dieses Gelände zu sichern. Bereits zur Mitte des 17. Jahrhunderts gab es Pläne, die Durchfahrt zum Hafen von Malamocco zu sichern....
Weitere Informationen zu den Festungsanlagen auf der Insel Lido di Venezia finden Sie hier....!
Festungsanlagen
Auf dem Lido di Venezia gibt es mehrere Fortifikationen, die auf eine sehr lange Existenz auf dieser Insel zurückblicken können. Sie dienten militärischen Zwecken und waren zur Verteidigung der Insel und der Republik Venedig errichtet worden. Diese Bereiche auf der Insel sind besonders ausgeschildert und man kann von außen einen Blick auf die heute verlassenen Bauwerke werfen. Die Gebäude sind allerdings verschlossen und entziehen sich so einer weiteren Besichtigung...
Weitere Informationen zu den Befestigungsanlagen auf der Insel Lido di Venezia finden Sie hier....!
Quellenverzeichnis:
1.: Wladimiro Dorigo - La via acquea endolitoranea fra Chioggia ed Equilo, in La laguna di Venezia, Cierre edizioni, 1995, S.
2.: Informationen zum MO.S.E.-Projekt stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 24.07.2016!
Das Foto "MO.S.E-Projekt - Autor: Magistrato alle Acque di Venezia - Consorzio Venezia Nuova" ist unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: "Creative Commons „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported", unter denen die Werke veröffentlicht oder weitergegeben werden dürfen.