Paolo Veronese
Kurzbiographie
Der Maler Paolo Veronese wurde 1528 als Sohn des Bildhauers Gabriele Caliari in Verona geboren. Sein eigentlicher Name war Paolo Cagliari, auch geschrieben Paolo Caliari. Bekannt wurde er jedoch mit dem Namenszusatz Veronese, nach seinem Geburtsort Verona. Er war ein wichtiger italienischer Maler der Renaissance. In Verona erhielt er auch seine erste künstlerische Ausbildung, bevor er 1548 nach Mantua übersiedelte. Dort schuf er mehrere Fresken im Dom von Mantua. 1555 siedelte er sich in Venedig an. Dort schuf er unter anderem das Gemälde „Das Gastmahl im Hause des Levi - 1573, Museum Accademia, Venedig“. Veroneses Werke zeichnen sich durch den dramatischen und farbreichen Stil des venezianischen Manierismus aus.
Die Heilige Familie mit Jesus und links dem kleinen Johannes, dem späteren Täufer - Paolo Veronese (1528 - 1588) - eingebunden über Wikimedia Commons
Veronese gilt als bedeutender Meister der Spätrenaissance. Als sein besonderes Markenzeichen ist anzuführen, dass auf fast jedem seiner Fresken ein Hund vorkommt. Sein Hang zu geselligen, freud- und lustvollen Szenerien, mit denen er seine sakralen Bildnisse versah, brachten ihm einmal sogar Probleme mit der Inquisition. Am 28. Juli 1573 wurde Veronese von den drei Savi des Sacro Tribunale in der Cappella di San Teodoro des Markusdoms befragt. In Venedig war eine solche Anhörung Voraussetzung, bevor - nach einer entsprechenden Entscheidung des Dogen - ein kirchlicher Inquisitionsprozess eingeleitet werden konnte. Das handschriftliche Protokoll der Befragung ist erhalten. Es gab weder eine Anklage, noch eine Buße, aber zunächst die Auflage, den Titel des Bildes zu ändern, die aber nachträglich im Protokoll wieder gestrichen wurde. Veronese „änderte“ tatsächlich den Titel des Bildes, indem er an der Balustrade links und rechts die kaum zu sehende Inschrift FECIT D. COVO. MAGNV. LEVI und LVCA CAP. V einfügte.
Paolo Veronese (1528 - 1588)
Paolo Veronese wurde im Jahr 1528 in Verona als Sohn des Bildhauers Gabriele Caliari aus Bissone geboren. In Verona erhielt er auch seine erste künstlerische Ausbildung, wurde Schüler seines Onkels Antonio Badile und hatte schon eine Zeit lang in Verona Altarbilder und Fresken im Stil der veronesischen Schule geschaffen, als er um 1548 nach Mantua ging, wo er im Dom mehrere Fresken schuf. 1555 wurde er nach Venedig berufen, wo er an der Decke der Sakristei in der Kirche San Sebastiano die Krönung Mariä und die vier Evangelisten und 1556 an der Decke des Kirchenschiffs drei Darstellungen aus der Geschichte der Esther in Fresko malte. Um 1557 folgte den bisherigen Werken das Hochaltarbild mit der Himmelskönigin.
Bis 1570 folgte der übrige Schmuck der Kirche und das „Gastmahl beim Pharisäer Simon“. Besonders bekannt ist sein Abendmahlsbild für das Refektorium der Dominikaner (1573), das ihm eine kritische Befragung einbrachte, aber außer die Umbenennung in „Das Gastmahl im Hause des Levi“ (heute in der Gallerie dell’Accademia) keine weiteren nennenswerten Folgen hatte. Veronese behielt seinen Wohnsitz in Venedig, war aber mehrfach auch in der Umgebung tätig: Bei Vicenza führte er zusammen mit Giambattista Zelotti 1560 bis 1561 in der Villa Thiene allegorische Darstellungen und solche aus der alten Geschichte aus. Bei Treviso malte er 1560/61 in der Villa Barbaro zu Maser eine Reihe von Zimmern und Sälen aus, was als eine seiner dekorativen Hauptschöpfungen gilt.
Im Gebiet von Treviso malte er nach 1572 auch im Schloss Magnadole Fresken aus der alten Geschichte, darunter die „Familie des Dareios“ und das „Gastmahl der Kleopatra“. Veroneses Stil ist schon früh ausgeprägt und weniger als bei anderen Malern seiner Zeit einem Wandel unterworfen. Ein festlich-heiterer Grundton bestimmt die Atmosphäre seiner Bilder, ein kühles, aber freundliches Licht sogar die Interieurs. Seine klare, oft komplementäre Farbigkeit und der oft dramatische Stil unterscheidet seine Malweise deutlich vom schweren Kolorit der beiden anderen großen Venezianer seiner Zeit, Tizian und Tintoretto. Erst nach 1570 wird seine Palette gedämpfter und sein Figurenstil nervöser.
Den größten Teil seines Lebens verbrachte Veronese in Venedig, und er hatte gute Beziehungen zur Kirche. Seinen ersten Auftrag in Venedig, die Ausmalung der Sakristei von San Sebastiano, erhielt er von seinem Landsmann Bernardo Torlioni, der Mönch in diesem Kloster war. Die Arbeit für diese Kirche begründete seinen Ruhm. Für sie schuf er viele weitere Kunstwerke ganz im Sinne der katholischen Gegenreformation, darunter 1555 - 1556 die „Krönung der Esther“, die für die rechtgläubige katholische Kirche steht, die Gläubigen rettet und die ketzerischen Feinde vernichtet. Man kann auch davon ausgehen, dass Veronese von einflussreichen Vertretern der Päpstlichen Partei in Venedig (Papalisti) vor unangenehmen Vergegenwärtigungen bewahrt wurde.
Paolo Veronese hatte das um 1557/58 fertiggestellte Landhaus der Barbari, die Villa Barbaro in Maser, mit prächtigen Fresken ausgemalt, mit Dekorationen und Kaminen ausgestattet. Diesen Landsitz hatten die wohl einflussreichsten der Papalisti, Marcantonio Barbaro und Daniel I. Barbaro für sich entworfen. Sie waren dabei von Andrea Palladio beraten worden. Zwischen 1562 und 1570 malte Veronese ein Porträt des Daniel Barbaro. Paolo Veronese starb am 19. April 1588 in Venedig an Lungenentzündung und ließ sich in der Kirche San Sebastiano im Sestiere Dorsoduro, wo einige seiner schönsten Werke zu bewundern sind, beisetzen. [1]
Einige Werke
- Die Hochzeit zu Kana, 1562/63, Louvre, Paris
- Krönung Mariä und die vier Evangelisten,
- Darstellungen aus der Geschichte der Esther, 1556, San Sebastiano, Venedig
- Gastmahl beim Pharisäer Simon,
- Familie des Dareios,
- Die Anbetung der Könige, seit 1855 in der National Gallery in London
- Salbung Davids, 1550, Wien
- Allegorien der Liebe, 1575
- Katharina Cornaro übergibt die Krone Cyperns an den Dogen von Venedig, (zugeschrieben)
- Das Gastmahl im Hause des Levi, 1573, Galleria dell´Accademia, Venedig
- Die Vision der Heiligen Helena, 1580, Vatikanische Museen, Rom
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zum venezianischen Künstler Paolo Veronese basieren auf dem Artikel Paolo Veronese (Stand: 15.03.2017) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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