Chiesa San Giovanni Elemosinario
Überblick
Die Chiesa di San Giovanni Elemosinario (deutsch: Johannes der Almosengeber) ist eine Kirche in Venedig, Norditalien. Sie befindet sich im Sestiere San Polo, etwa 100 Meter nordwestlich der Rialtobrücke. Der Patron der Kirche - Johannes der Almosengeber, auch Johannes Elemosynarius oder Johannes der Barmherzige genannt, ist ein Heiliger sowohl der katholischen als auch der orthodoxen Kirche. Johannes Elemosynarius wurde um 556 in Amathous, Zypern geboren. Er verstarb um 619 auf der Insel Zypern. Er war von 610 – 619 Patriarch von Alexandria. Die Kirche wurde 1071 gegründet und 1514 durch den verheerenden Brand von Rialto vollständig zerstört. Die Kirche wurde von Antonio Abbondi mit dem Beinamen Scarpagnino wieder aufgebaut.
Im 16. Jahrhundert wirkte hier der Maler Antonio Vassilacchi (1556 - 1629), ein Künstler griechischer Abstammung. Die Kirche San Giovanni Elemosinario ist eingebettet in die dicht bewohnte Gegend in der Nähe des Rialto-Marktes und auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen. Der Eingang zur Kirche befindet sich durch den mit Fresken verzierten Bogen hinter Eisentoren- auf der linken Seite befindet sich eine Bar. Das Altarbild des Hochaltars zeigt den Heiligen Johannes den Almosengeber, entstanden um 1545 - 1550)- ein Werk des Meisters Tiziano Vecellio.
Chiesa San Giovanni Elemosinario
Die Chiesa San Giovanni Elemosinario ist eine katholische Kirche in Venedig. Sie liegt im Sestiere San Polo bei den Fabbriche Vecchie im Rialto-Viertel. Die Kirche stammt in ihrer heutigen Gestalt aus dem 16. Jahrhundert. Kirchenpatron ist Johannes der Almosengeber. Der Ursprung der Kirche geht wohl auf das 9. Jahrhundert zurück. Die erste schriftliche Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahr 1071, als der Campanile einstürzte, der danach noch zweimal neu gebaut wurde. Der heute noch existierende spätgotische Turm stammt aus der Zeit um 1400. 1514 äscherte eine furchtbare Brandkatastrophe die ganze Rialtoinsel mit dem Markt und seinem ganzen reichen Warenlager, wie auch die Kirche ein.
Der Senat der Republik beauftragte danach den Architekten Scarpagnino (Antonio Abbondi) mit dem Neubau des Marktviertels und wohl auch der Kirche. Dieser richtete sein Augenmerk darauf, die Markthallen übersichtlich und nach allen Regeln der Sicherheit mit großen Bögen zu errichten. Auch das Hauptportal der Kirche fügt sich in diese Bogenstruktur ein. San Giovanni Elemosinario wurde in der alten Grundform, aber im neuen Stil der Renaissance erbaut und 1531 unter der Regierung des Dogen Andrea Gritti fertiggestellt. Im Jahr 1705 taucht in den Kirchenbüchern der Name der Familie Giovanni Maria Lanzinis auf, ein Hutmacher, mit seiner Frau Laura Manzoni. Sie haben sechs Kinder, unter ihnen Giambattista Pittoni, der zu einem der berühmtesten Maler der venezianischen Geschichte wurde. [1]
Neubau der Kirche
Der Doge Andrea Gritti nahm persönlich großen Anteil am Neubau der Kirche. Vor allem aber war die Kirche bei zahlreichen Bruderschaften, Vereinigungen von Handwerkern und Zünften beliebt, die einen großen Teil der Innenausstattung stifteten. Die Kirche hat den Grundriss eines griechischen Kreuzes, das einem Quadrat eingeschrieben ist. Auch das Presbyterium und die Apsiden sind quadratisch. In der Mitte erhebt sich eine Kuppel. Der Innenraum besticht durch Einfachheit im Sinne der klassischen Renaissance. Der erste Altar links war jener der gallineri, der Hühnerhändler, von 1597. Er wurde durch den Dogen Marino Grimani bewilligt, wie eine Bodenplatte vor dem Altar mitteilt.
Links davon, an der Eingangswand, befindet sich ein Bild von Domenico Tintoretto, das den Dogen Marino Grimani und seine Frau Morosina Morosini zeigt, wie diese mit zwei Brüdern der gallineri Gottvater anbeten. Der erste Altar rechts hingegen gehörte den biavaroli, den Haferhändlern. Eine Bodenplatte davor berichtet von der Bewilligung des Dogen Ludovico Manin 1792. Von besonderer Bedeutung ist der Altar rechts vom Hauptaltar. Es war jener der corrieri, der Boten, und zeigt ein bedeutendes Gemälde von Giovanni Antonio da Pordenone, die Heiligen Katharina, Sebastian und Rochus von 1532 bis 1533. Il Pordenone (* um 1484 in Pordenone; † 14. Januar 1539 in Ferrara; auch de Corticellis, falsch Licinio genannt, eigentlich Giovanni Antonio da Pordenone) war ein italienischer Maler, der vorwiegend in Norditalien gearbeitet hat. Auf der Lünette darüber sieht man die Heilige Katharina von Engeln umsorgt von Domenico Tintoretto.
Kunstwerke
Wie zuvor bereits erwähnt, beherbergt die rechte Apsiskapelle Gemälde der Heiligen Katharina und Sebastian und Rochus (um 1533) von il Pordenone. Am Hauptaltar befindet sich die Darstellung des Johannes Elemosinario (Johannes der Almosengeber) von Tiziano Vecellio (1545 – 1550), dessen Reliquien sich ebenfalls in Venedig in der Kirche San Giovanni in Bragora befinden. Giorgio Vasari berichtet von einem angeblichen Wettstreit zwischen Pordenone und Tizian um die Gemälde in der Kirche. Weitere Kunstwerke im Inneren stammen von Palma il Giovane und Leonardo Corona. Ein Relief mit der Darstellung der Geburt Christi stammt aus dem 6./7. Jahrhundert. [1]
Chorus Venezia
Chorus Venezia, oder vollständig Chorus - Associazione per la chiese del patriarcato di Venezia ist eine Organisation zur Pflege und Erhaltung von 16 Kirchen in Venedig. Die Vereinigung wurde erst 1998 gegründet. Um die Kirchen zu besichtigen wird ein Eintritt verlangt. Dieser kommt der Erhaltung der Kirchen zu Gute. Die Einwohner von Venedig haben freien Eintritt.
Zu den 16 Kirchen im Einzelnen gehören:
1. Chiesa di Santa Maria del Giglio in San Marco;
2. Chiesa di Santo Stefano in San Marco;
3. Chiesa di Santa Maria Formosa in Castello;
4. Chiesa di Santa Maria dei Miracoli in Cannaregio;
5. Chiesa di San Giovanni Elemosinario in San Polo;
6. Chiesa di San Polo in San Polo;
7. Basilica di Santa Maria Gloriosa dei Frari in San Polo;
8.Chiesa di San Giacomo dall’Orio in Santa Croce;
9. Chiesa di San Stae in Santa Croce;
10. Chiesa di Sant’Alvise in Cannaregio;
11. Chiesa della Madonna dell’Orto in Cannaregio;
12. Chiesa di San Pietro di Castello in Castello;
13. Chiesa del Santissimo Redentore in Giudecca;
14. Chiesa di Santa Maria del Rosario (Gesuati) in Dorsoduro;
15. Chiesa di San Sebastiano in Dorsoduro;
16. Chiesa di San Giobbe in Cannaregio;
Weitere Kirchen in Venedig:
- Kirche Christo Re (Insel Sant'Erasmo)
- Ex-Chiesa und Konvent Santa Teresa (Dorsoduro)
- Ex-Chiesa Santa Lucia (Cannaregio)
- Ex-Chiesa San Basilio (Dorsoduro)
- Ex-Chiesa di Santa Maria della Carità (Dorsoduro)
- Oratorio dei Crucifero (Cannaregio)
- Chiesa di San Bonaventura (Cannaregio)
- Ex-Chiesa di San Leonardo (Cannaregio)
- Kirche Santa Caterina (Insel Mazzorbo)
- Kirche Santa Maria Valverde (Insel Mazzorbo)
- Chiesa di San Zan Degolà (Santa Croce)
- Ex-Kloster Santa Chiara (Santa Croce)
- Chiesa San Giovanni Evangelista (San Polo)
- Chiesa dei Catecumeni (Dorsoduro)
- Chiesa Santa Maria dei Derelitti (Castello)
- Ex-Konvent Santo Sepolcro (Castello)
- Ex-Chiesa San Paterniano (San Marco)
- Ex-Chiesa di San Teodoro (San Marco)
- Ex-Chiesa Sant' Angelo degli Zoppi (San Marco)
- Kapelle Oratorio dell'Annunciata (San Marco)
- Ex-Chiesa di San Geminiano (San Marco)
- Ex-Chiesa San Basso (San Marco)
- Ex-Chiesa San Antonio di Castello (Castello)
- Chiesa Christo Re (Castello)
- Ex-Chiesa Santa Maria del Pianto (Castello)
- Kirchen auf der Insel Lido di Venezia
- Kirchen auf der Insel Pellestrina
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Chiesa di San Giovanni Elemosinario basieren auf dem Artikel Chiesa di San Giovanni Elemosinario (Stand vom 10.07.2020) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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Die Fotos "San Giovanni Elemosinario (Venice); San Giovanni Elemosinario - Portal; (2 Fotos) - Autor: Abxbay" - "Ausmalung in der Kuppel - Autor: Milazzi" unterliegen den Bestimmungen der Creative Commons Attribution ShareAlike 3.0 Unported Lizenz.
Das Foto "San Giovanni Elemosinario - Kircheninneres - Autor: Orlando Paride" ist lizensiert unter der Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0)!