Jacopo Tintoretto
Einer der bekanntesten Maler von Venedig ist Jacopo Robusti, besser bekannt unter dem Namen Tintoretto. Er wurde am 29. September 1518 in Venedig als Sohn eines Färbers und als ältestes von 21 Kindern der Familie Robusti geboren. Tintoretto war ein italienischer Maler und sein Name Il Tintoretto („das Färberlein“) wurde vom Handwerk seines Vaters abgeleitet. Dieser hieß, wie erst jüngst entdeckt wurde, wahrscheinlich Giovan Batista Comin und erhielt wegen der heldenhaften Verteidigung eines Stadttors von Padua 1509 den Ehrennamen Robusti. Tintorettos Talent als Maler erbten seine Kinder, von denen gleich drei in seine Fußstapfen traten.
Dies waren die Malerin Marietta Robusti, genannt „La Tintoretta“, und der Maler Domenico Tintoretto und Marco Tintoretto. Nachdem Marietta, Domenico und Marco Robusti gestorben waren, erbte deren Schwester Ottavia als Haupterbin die Werkstatt und heiratete auf Weisung ihrer Brüder den deutschstämmigen Maler Sebastian Casser, der in der Tintorettowerkstatt ausgebildet worden war. Die Familie von Tintoretto stammte aller Wahrscheinlichkeit nach aus Brescia in der Lombardei. Bereits in seiner frühen Kindheit wurde man auf sein Talent aufmerksam und gab ihn in das Atelier des Malers Tizian, dessen Werkstatt nicht weit entfernt vom Elternhaus des kleinen Jacopo lag.
Der Vater wollte das Talent seines Sohnes fördern und ihm die Möglichkeit einer Ausbildung geben. Der Zeitpunkt des Beginns der Ausbildung Tintorettos bei Tizian wird auf das Jahr 1533 zurückgeführt, als sein Lehrer bereits 56 Jahre alt war. Eines der frühen Meisterwerke von Tintoretto ist in der Kirche Santa Maria dei Carmine im Sestiere Dorsoduro zu finden. Über dem Altar einer Seitenkapelle ist das Gemälde der "Darstellung Jesu im Tempel (1541 - 1542)" zu bewundern. Weitere Werke sind die "Anbetung des Kalbes" und das "Jüngste Gericht" in der Kirche Santa Maria dell' Orto in Venedig), die "Hochzeit zu Kana" in der Basilika Santa Maria della Salute und die "große Kreuzigung" in der Scuola Grande di San Rocco.
Gemälde Susanna im Bade von Jacopo Robusti (Tintoretto), 1555/56, eingebunden über Commons Wikimedia
Die Scuola Grande di San Rocco hat insgesamt 56 Gemälde von Tintorettos Hand aufzuweisen. Zahlreiche Gemälde hat er für den Dogenpalast geschaffen. Das kolossale "Paradies" ist das größte Tafelbild der Welt. Für zwei Säle im Dogenpalast schuf Tintoretto im Auftrag des Guglielmo Gonzaga zudem den Gonzaga-Zyklus. Er besteht zum einen aus vier Gemälden über die vier Markgrafen von Mantua, die im Jahr 1579 vollendet wurden. Vervollständigt wird die Serie durch vier weitere Bilder über die beiden Herzöge Federico II. Gonzaga und Francesco III. Gonzaga, die im Mai 1580 abgeschlossen waren. Zahlreiche weitere Gemälde von ihm befinden sich in den Galerien zu Paris, London, Dresden, Berlin, Wien, Madrid, Florenz, Venedig, Bukarest und anderen Städten [1]. Bereits im Jahr 1881 gedachte die Stadt Venedig an einen ihrer berühmtesten Söhne und brachte an der Fassade des Wohnhauses von Tintoretto eine Gedenktafel an.
Nach der Fertigstellung des zwischen 1588 - 1590 entstandenen Tafelbildes "Paradies" im Dogenpalast in der Sala del Maggior Consiglio wurden seine Tage ruhiger. Im Jahre 1592 wurde er Mitglied der Scuola dei Mercanti. Eine schwere Erkrankung zwang ihn im Verlauf des Frühjahrs 1594 zur Bettruhe. Jacopo Tintoretto starb am 31. Mai 1594 in seinem Haus in Cannaregio in Venedig. Er wurde in der Kirche Madonna dell'Orto an der Seite seiner Lieblingstochter Marietta, die bereits im Jahr 1590 im Alter von dreißig gestorben war, begraben. Sein Grabmal in der Kirche Madonna dell'Orto befindet sich in der Tintoretto-Kapelle, die rechts vom Altar zu finden ist.
Wohnhaus von Tintoretto
Das Wohnhaus des Künstlers Tintoretto ist bis zum heutigen Tage erhalten geblieben und befindet sich unweit des Campo dei Mori, einem kleinen Platz im Sestiere Cannaregio in Venedig. Es liegt direkt am Rio della Sensa, unweit des soeben erwähnten Platzes, an der Fondamenta dei Mori. Jacopo Robusti, der Sohn eines Wollfärbers, ging als Tintoretto in die Kunstgeschichte ein. Mit einer Gedenktafel an der Häuserwand dankte die Stadt Venedig ihrem großen Sohn und Künstler. Der Campo dei Mori ist einer der tief liegenden Bereiche der Stadt und bei "acqua alta" regelmäßig überflutet.
Campo dei Mori
In unmittelbarer Nähe zur Kirche Madonna dell'Orto und des Geburtshauses von Jacopo Tintoretto liegt der Campo dei Mori. Er ist bekannt wegen seiner vier Figuren, die vor Häuserwänden und an einer Ecke in die Gebäude integriert sind und so gar nicht venezianisch aussehen. Es handelt sich um drei Brüder, die im Orient mit Gewürzen handelten und sich hier in der Nähe ihren Palazzo (Mastelli) gebaut hatten, nachdem sie aus Morea (Greichenland) nach Venedig übersiedelten. Die vierte Figur, Signore Rioba genannt, ist schon allein auffällig wegen seiner Nase, deren Berührung angeblich Glück bringen soll. Im 19. Jahrhundert verlor die Statue ihre Nase und sie wurde erneuert mit einem Stück Eisen.
Campo Sant'Alvise
Hier gibt es einen Kiosk und somit die Möglichkeit zu rasten, was bei sommerlichen Temperaturen in Venedig sicherlich nicht zu unterschätzen ist. In der Nähe der Kirche Madonna dell´Orto lag auch die Gießerei von Verrocchio, in der unter anderem das Standbild des Bartolomeo Colleoni entstanden ist, das auf dem Campo Santi Giovanni e Paolo zu finden ist. Die Fondamenta dei Mori führt in nordwestlicher Richtung zur Fondamenta Sensa, und von hier über die Calle del Capitelo zum Campo Sant'Alvise. Hier befindet sich die nächste große Sehenswürdigkeit im Stadtviertel Cannaregio- die Chiesa Sant'Alvise.
Weitere Informationen zur Chiesa Sant'Alvise im Sestiere Cannaregio in Venedig finden Sie hier....!
Quellennachweis:
1.: Die Informationen zum Maler Jacopo Robusti, genannt Tintoretto, basieren auf dem Artikel Jacopo Tintoretto (29.07.2014) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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