Chiesa di Santa Croce degli Armeni
Überblick
Die Chiesa Santa Croce degli Armeni (Heiliges Kreuz der Armenier) ist eine armenisch-katholische Kirche in Venedig, Italien. Santa Croce degli Armeni befindet sich im Sestiere von San Marco, nicht weit vom Markusplatz entfernt. Das Gebäude schmiegt sich diskret an die umliegenden Gebäude und ist über den Sotoportego degli Armeni zugänglich. Die einzigen äußeren Elemente, die die Anwesenheit der Kirche signalisieren, sind eine diskrete Eingangstür und ein kleiner Glockenturm, der von einem Kreuz gekrönt wird. Der Innenraum ist barock und hat eine zentrale Kuppel. Das Gebäude stammt aus dem 13. Jahrhundert. Die Kirche ist der Pfarrei der Kirche San Moisè angegliedert.
Chiesa di Santa Croce degli Armeni
Die Chiesa Santa Croce degli Armeni befindet sich am Rio Terrà de le Colonne im Sestiere San Marco in einem von außen betrachtet unscheinbaren Haus, wo an einer Hauswand lediglich eine Informationstafel der Stadt Venedig auf das Vorhandensein einer Kirche hindeutet. Die Kirche befindet sich in den Gebäuden, in denen sich das alte armenische Hospiz befand, das der Hauptsitz des Lebens der armenischen Gemeinde von Venedig war. Es ist wahrscheinlich, dass seit der Ansiedlung der Armenier in diesem Gebäude um das 13. Jahrhundert eine Kapelle oder eine kleine Kirche errichtet wurde. [1]
Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche geht jedoch auf das Jahr 1434 zurück. Im Laufe der Jahrhunderte war sie Gegenstand verschiedener Erweiterungen und Restaurierungen. Die erste datiert auf das Jahr 1469, weitere Eingriffe folgten zwischen den Jahren 1510 und 1520. Während des 17. Jahrhunderts wurde die Kirche vorübergehend geschlossen, und in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts erhielt die Gemeinde von den Prokuratoren von San Marco die Erlaubnis, sie vollständig wieder aufzubauen. Die Arbeiten, die unter der Kontrolle des Proto (eines leitenden Architekten) durchgeführt wurde, ging langsam voran, wahrscheinlich aufgrund der Schwierigkeit, die notwendigen Ressourcen zu finden.
Ausschlaggebend wird dann der Beitrag des reichen armenischen Kaufmanns Gregorio di Girach Mirman und seines Sohnes gewesen sein, die große Summen für die Vollendung der Arbeiten spendeten. 1688 wurde die Kirche mit der Einweihung des Heiligen Kreuzes konsekriert. Andere Restaurierungen gehen auf das 20. Jahrhundert zurück, mit der Wiedereröffnung für den Gottesdienst im Jahr 1982. Heute wird die Feier der Heiligen Messe in der Kirche mit dem armenischen Ritus von den Mechitaristen von San Lazzaro (siehe Insel San Lazzaro degli Armeni) zelebriert.
Die architektonische Struktur der Kirche ist von außen nicht wahrnehmbar: Es handelt sich um ein kleines Gebäude, das in die Gebäude des Sotoportego degli Armeni eingebettet ist. Die äußeren Elemente, die seine Anwesenheit signalisieren, sind auf den Eingang und einen kleinen, von einer Turmspitze gekrönten Glockenturm reduziert. Dem Innenraum im Barockstil geht eine kleine Vorhalle voraus und besteht aus einem kleinen Raum mit quadratischem Grundriss und einer Kuppel in der Mitte mit einer schlanken Laterne. Auf dem Hauptaltar können Sie das Altarbild „Erfindung des Kreuzes“ bewundern, ein Werk von Andrea Celesti (1637 – 1712). Auf dem linken Altar die Himmelfahrt, wiederum von Andrea Celesti aus dem Jahr 1691. Weitere Werke sind von Künstlern wie G. Lazzarini, A. Calvetti und P. Liberi vorhanden. [1]
Johann Christoph Maier notiert....
Johann Christoph Maier notiert in seinem Werk "Beschreibung von Venedig - Mit Grundrissen und Kupfern - Erster Theil" von 1795:
61) La S. Croce degli Armeni.
„Marcus Ziani, Graf von Arbe, Sohn des Dogen Peter Ziani, hinterliess 1253 durch ein Vermächtnis eines seiner Häuser in der Parrochie St. Giuliano der armenischen Nation, die sich ihrer Handlung wegen in dieser Stadt niedergelassen hatten. In der Folge erbaten sich diese Armenier vom Pabst Leo X. die Freiheit, ein Bethaus errichten zu dürfen, wo sie ihre Gottesdienste nach ihren Nazionalgebräuchen verrichten möchten, und erhielten dann seine Genehmigung. Eine Zeit darauf gaben ihnen die Procuratoren de Citra* die Erlaubniss, ihr Bethaus zu erneuern und zu erweitern. Es kamen aber unbekannte Hindernisse dazwischen, und der Bau unterblieb. Allein 1675 erneuerte Agosto Gregorio, quond. Siroch Mirman, ein Persianer von Giulfa, die Instanz bei besagten Procuratoren um die Wiederaufbauung und Erweiterung dieses Bethauses, die er auf eigene Kosten, ohne dem Patronatrechte im geringsten zu nahe zu treten, zu unternehmen versprach. Noch im selbigen Jahr erhielt er das Decret dazu; die Procuratoren billigten das vorgelegte Modell der neuen Kirche, und genehmigten die Ausführung unter der Bedingung, daß Mirman und sein Sohn ein Bekenntniss ihrer Orthodoxie in die Hände des Patriarchen von Venedig ablegen sollten.“ [2]
Anmerkung: Die „procuratori di citra“ waren für die Sestieri Cannaregio, Castello und San Marco zuständig.
Weiter führt er aus:
„Sobald nun die Kirche im Stande war, so übergaben die Procuratoren ihre Besorgung und Bedienung einem catholischen Priester mit Nahmen Gregorio U'rachiel, und setzten fest, dass seine Nachfolger stets catholisch, und die Kirche in geistlichen Dingen dem Patriarchen zu Venedig unterworfen seyn solle. Zur Behauptung dieses Juspatronats besuchen die Procuratoren diese Kirche jahrlich am dritten Mai, und hören hier eine Messe, die der Oberpfarrer von St. Giuliano zum Zeichen seines Parrochialrechts lieset. Des Nachmittags kommt auch der Patriarch dahin, und wird von besagtem Oberpfarrer und den vornehmsten der Nation empfangen. Die Kirche ist enge, aber von zierlicher Bauart, und hat eine schöne laternenförmige Kuppel, und drei Altäre von auserlesenem Marmor mit guten Blättern. Der Gottesdienst wird in Armenischer Sprache und nach den Gebräuchen der Nation gehalten.“ [2]
Weitere Kirchen in Venedig:
- Kirche Christo Re (Insel Sant'Erasmo)
- Ex-Chiesa und Konvent Santa Teresa (Dorsoduro)
- Ex-Chiesa Santa Lucia (Cannaregio)
- Ex-Chiesa San Basilio (Dorsoduro)
- Ex-Chiesa di Santa Maria della Carità (Dorsoduro)
- Oratorio dei Crucifero (Cannaregio)
- Chiesa di San Bonaventura (Cannaregio)
- Ex-Chiesa di San Leonardo (Cannaregio)
- Kirche Santa Caterina (Insel Mazzorbo)
- Kirche Santa Maria Valverde (Insel Mazzorbo)
- Chiesa di San Zan Degolà (Santa Croce)
- Ex-Kloster Santa Chiara (Santa Croce)
- Chiesa San Giovanni Evangelista (San Polo)
- Chiesa dei Catecumeni (Dorsoduro)
- Chiesa Santa Maria dei Derelitti (Castello)
- Ex-Konvent Santo Sepolcro (Castello)
- Ex-Chiesa San Paterniano (San Marco)
- Ex-Chiesa di San Teodoro (San Marco)
- Ex-Chiesa Sant' Angelo degli Zoppi (San Marco)
- Kapelle Oratorio dell'Annunciata (San Marco)
- Ex-Chiesa di San Geminiano (San Marco)
- Ex-Chiesa San Basso (San Marco)
- Ex-Chiesa San Antonio di Castello (Castello)
- Chiesa Christo Re (Castello)
- Ex-Chiesa Santa Maria del Pianto (Castello)
- Kirchen auf der Insel Lido di Venezia
- Kirchen auf der Insel Pellestrina
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Chiesa di Santa Croce degli Armeni basieren auf dem Artikel Santa Croce degli Armeni (Stand vom 05.02.2021) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
2.: Der Bericht über die Chiesa di Santa Croce degli Armeni in Venedig im Sestiere San Marco basiert auf den Erzählungen von Johann Christoph Maier - "Beschreibung von Venedig - Mit Grundrissen und Kupfern Erster Theil - Seiten 311 - 312" - erschienen im Verlag Johann Ambrosius Barth, Leipzig, 1795, jetzt im Besitz der Österreichischen Nationalbibliothek, Fundstelle Google Books, abgerufen zuletzt am 27. Mai 2022.
Die Fotos "Chiesa di Santa Croce degli Armeni - Blick auf die Kirche vom Rio dei Ferai; Portal der Kirche; Blick auf den Glockenturm der Kirche; Infotafel am Portal der Kirche; (4 Fotos) - Autor: Didier Descouens" - "Interior - Chiesa di S. Croce degli Armeni, Venice; Seitenaltar in der Kirche; Interior - Hauptaltar; (3 Fotos) - Autor: Dimitris Kamaras" unterliegen den Bestimmungen der Creative Commons Attribution ShareAlike 3.0 Unported.