Chiesa San Geremia und Lucia
Überblick
Die Chiesa dei Santi Geremia e Lucia liegt im Stadtviertel Cannaregio und zwar an der Einmündung zum gleichnamigen Kanal. Vom Canal Grande ist die wunderschöne Apsis der Kirche (wurde im 19. Jahrhundert nach einem Brand erneuert) und der Campanile gut zu sehen. Der Kirchturm von San Geremia gehört zu den ältesten seiner Art in Venedig. Vor der Kirche befindet sich der Campo San Geremia und der Palazzo Labia. Der Palast wurde Anfang des 18. Jahrhunderts von der spanischen Adelsfamilie Labia erbaut. Heute residiert hier Italiens Rundfunkanstalt (RAI), die hier einen Stützpunkt unterhält.
Chiesa dei San Geremia und Lucia
Die ältesten Chroniken legen den Ursprung dieser Kirche ins 8. Jahrhundert zurück - in die Zeit der Barbareneinfällen auf dem nahen Festland. Die Kirche wurde im 11. Jahrhundert umgestaltet und zur Pfarrei erhoben. Im 13. Jahrhundert und im Jahr 1753 wurde San Geremia jeweils neu errichtet auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes. Der Entwurf des letzten Baus stammt vom Abt Carlo Corbellini aus Brescia. Die Apsis gegen den Canal Grande wurde erst 1863 erbaut, denn in diesem Teil der Kirche werden die sterblichen Überreste der heiligen Lucia nach der Umbettung aus der Kirche der Heiligen am Bahnhof Santa Lucia aufbewahrt.
Kunstwerke
Der romanische Kirchturm stammt aus dem 9. Jahrhundert, während die Fassade mit Blick auf den Canale di Cannaregio aus dem Jahre 1871 stammt. Renovierungsarbeiten werden gegenwärtig in der ganzen Kirche ausgeführt. Der Eingang erfolgt vom Campo San Geremia an der Nordseite des Kirchengebäudes. Auf der linken Seite des Kirchenschiffs über dem ersten Seitenaltar ist die „Darstellung Maria im Tempel“, von Bernardino Lucadello (1745) zu finden. Etwas weiter auf dieser Seite ein Spätwerk des venezianischen Malergenies Jacopo Palma il Giovane (1548 - 1628) - „Jungfrau Maria bei der Bekrönung von Venedig durch den Bischof Magnus“. Danach folgt die Kapelle der Unbefleckten Empfängnis mit dem Gemälde „Die Jungfrau zwischen den Heiligen Franziskus von Sales und Johannes Nepomuk“. An den Seiten: „Die Verkündigung und der hl. Thomas von Aquin“ von Palma il Giovane.
Auf dem Hochaltar befinden sich die Statuen des heiligen Jeremias und des Apostels Petrus, einer Schöpfung von Giovanni Ferrari (um 1798).
Ein weiteres wertvolles Bild ist das Gemälde "Heilige Familie" von Jacopo Robusti, genannt il Tintoretto. Vom Eingang am Campo San Geremia sieht man geradeaus auf die Kapelle der heiligen Lucia. Die Kapelle wurde 1863 mit Baumaterial der abgerissenen Kirche Santa Lucia errichtet, und bewahrt die sterblichen Überreste der grossen Märtyrerin von Syrakus. Lucia wurde um das Jahr 283 in Syrakus (Insel Sizilien - Italien) geboren. Sie ist eine frühchristliche Heilige, eine geweihte Jungfrau und Märtyrerin. Sie starb im Jahr 304 in ihrem Geburtsort.
Ihr Name Lucia bedeutet „die Leuchtende“.
Kapelle der heiligen Lucia
Die heilige Lucia aus Syrakus und war zu Lebzeiten berühmt für ihr tugendhaftes Leben. Sie widmete sich Gott und bestand mit Stärke den Kampf, den ihr die Heiden in ihrer Heimat aufzwangen. Am 13. Dezember 304, mit nur 23 Jahren, beschloss sie heldenhaft ihr Leben und voraussagte der Kirche bessere Zeiten. Ihr Leichnam wurde von den Christen in den Katakomben begraben. Viele ihrer Wunder, welche sie bewirkte, veranlassten die Gläubigen, ihr alsbald (im Jahre 314) einen Tempel auf der Stätte ihres Martyriums zu errichten.
Die sterblichen Überreste wurden nach Kostantinopel überbracht (1038), später, zur Zeit des 4. Kreuzzuges, in die Basilika San Giorgio Maggiore in Venedig (1204), dann in die Kirche, die ihr von der Republik Venedig errichtet worden war (1313 - Kirche Santa Lucia - heute steht hier der Bahnhof). Nachdem diese Kirche abgerissen wurde, brachte man ihre sterblichen Überreste nach San Geremia (1860). Hier ruhen sie noch heute und werden von Gläubigen aus aller Welt verehrt, die in der heiligen Lucia die Beschützerin vor den Augenkrankheiten sehen.
Campo San Geremia
Ein belebter und zentraler Platz in Venedig ist der Campo San Geremia. Benannt wurde der Platz nach der gleichnamigen Kirche, die heute den Zusatz "e Lucia" trägt, weil hier die Gebeine der Heiligen Lucia von Syrakus ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Die christliche Märtyrerin hatte ihr Grab in der Kirche Santa Lucia, die dem Bau des Bahnhofs weichen musste. Der Platz befindet sich im Sestiere Cannaregio, etwa auf halben Weg zwischen der Guglie-Brücke und dem Bahnhof Santa Lucia. Neben der Kirche ist der Eingang zum Palazzo Labia, in dem heute das regionale Hauptquartier der RAI (Radiotelevisione Italiana) untergebracht wurde.
Weitere Kirchen in Venedig:
- Kirche Christo Re (Insel Sant'Erasmo)
- Ex-Chiesa und Konvent Santa Teresa (Dorsoduro)
- Ex-Chiesa Santa Lucia (Cannaregio)
- Ex-Chiesa San Basilio (Dorsoduro)
- Ex-Chiesa di Santa Maria della Carità (Dorsoduro)
- Oratorio dei Crucifero (Cannaregio)
- Chiesa di San Bonaventura (Cannaregio)
- Ex-Chiesa di San Leonardo (Cannaregio)
- Kirche Santa Caterina (Insel Mazzorbo)
- Kirche Santa Maria Valverde (Insel Mazzorbo)
- Chiesa di San Zan Degolà (Santa Croce)
- Ex-Kloster Santa Chiara (Santa Croce)
- Chiesa San Giovanni Evangelista (San Polo)
- Chiesa dei Catecumeni (Dorsoduro)
- Chiesa Santa Maria dei Derelitti (Castello)
- Ex-Konvent Santo Sepolcro (Castello)
- Ex-Chiesa San Paterniano (San Marco)
- Ex-Chiesa di San Teodoro (San Marco)
- Ex-Chiesa Sant' Angelo degli Zoppi (San Marco)
- Kapelle Oratorio dell'Annunciata (San Marco)
- Ex-Chiesa di San Geminiano (San Marco)
- Ex-Chiesa San Basso (San Marco)
- Ex-Chiesa San Antonio di Castello (Castello)
- Chiesa Christo Re (Castello)
- Ex-Chiesa Santa Maria del Pianto (Castello)
- Kirchen auf der Insel Lido di Venezia
- Kirchen auf der Insel Pellestrina
Quellenangabe:
Die Fotos "Interior der Chiesa di San Geremia - Autor: Dimitris Kamaras" - "...über dem Altar der Korpus der hl. Lucia - San Geremia e Lucia - Autor: Sailko" stammen aus der Wikipedia und sind lizensiert unter der Attribution 3.0 Unported (CC BY 3.0) Lizenz.