Ausstellungsort Arsenal
Überblick
Seit dem Jahr 1998 ist ein Teil des Geländes des Arsenal Ausstellungsort für die Biennale di Venezia. In den nachfolgenden Jahren wurde die Ausstellungsfläche Zug um Zug erweitert, das heißt, dass die bis dahin verwahrlosten Gebäude und Hallen restauriert und den Zwecken der Biennale angespasst wurden. So sind hochwertige Flächen entstanden, die es den Besuchern der Biennale di Venezia auch ermöglichen, einen Blick in eine bis dato verborgene und vielleicht auch etwas verwunsche Welt zu werfen, deren Besuch vorher so nicht möglich war. Einmal im Jahr öffnet das Arsenal seine Pforten außerdem für normale Besucher, sodass jeder die Möglichkeit erhält, einen Blick hinter die nach wie vor hohen Mauern der einstigen Schiffswerft und Flottenbasis zu werfen.
Ausstellungsort Arsenal
Wesentliche Teile des Arsenal wurden unter der napoleonischen Herrschaft zerstört und später wieder aufgebaut, um die Verwendung des Arsenal als Flottenstützpunkt zu ermöglichen. Heute ist hier u.a. ein Forschungszentrum der Marine beheimatet. Ferner ist das Arsenal auch Ausstellungsort während der Biennale in Venedig. Einige Teile der Gebäude werden als Museum verwendet, um die Boote und Schiffstypen in ihrer historischen Umgebung zu erhalten. Trotzdem ist der gesamte Bereich hinter der Porta Magna bzw. hinter dem Wassertor (Ingresso all'Acqua) für Besucher leider nicht zugänglich. Die hohen Mauern des Arsenal im Lagunenbereich sind vor einiger Zeit restauriert worden.
Heute stehen auf dem Gelände des Arsenal etwa 50. 000 Quadratmeter für Ausstellungszwecke zur Verfügung- davon etwa 25. 000 qm als Hallenfläche. Im Süd-Ost-Bereich des Arsenal finden die Biennale-Aktivitäten in den Ausstellungsräumen und Geländen der ehemaligen Corderie, Artiglierie, Gaggiandre, Tese del Cinquecento und Tese delle Vergini statt. Live-Auftritte sind im Teatro alle Tese und im Teatro Piccolo des Arsenal zu sehen. Diese Gebäude wurden restauriert und modernisiert und den neuen technischen Anforderungen angepaßt. Der neue Pavillon Italia, in dem Ausstellungen gezeigt werden, die vom Ministerium für kulturelle Angelegenheiten gefördert werden, gibt den Blick frei auf die Gaggiandre und den Giardino delle Vergini auf der anderen. [3]
Giardino delle Vergini
Er beherbergt Künstler aus Italien in einem deutlich vergrößerten und requalifizierten Umfeld. Die Ausstellungsfläche wurde von 800 bis 1800 Quadratmeter erweitert. Etwa um 2009 wurde ein Sanierungsplan in Kraft gesetzt, um diesen Bereich betreten zu dürfen. Dazu wurde eine neue Brücke (Ponte dei Pensieri) über den Rio de Pensieri geschaffen, die den Giardino delle Vergini mit dem Sestiere Castello verbindet. Diese Brücke ist in der Tat ein völlig neuer Zugang zum Arsenal, so dass der Giardino delle Vergini im Arsenal als eine neue Einheit wahrgenommen wird. Die gesamte Fläche (etwa 6000 Quadratmeter) wurde zum ersten Mal im Jahr 2008 anlässlich der 11. Internationalen Architekturausstellung genutzt und beherbergt heute den Giardino delle Vergini (Garten der Jungfrau) und eine Landschaftsinstallation von Gustafson Porter und Gustafson Guthrie Nichol. [3]
Hier an diesem Ort befand sich bis zum Jahr 1869 das Kloster und die Kirche Santa Maria delle Vergini, das im 19. Jahrhundert abgerissen wurde. Heute befindet sich hier eine große Grünfläche von etwa 14.000 Quadratmeter, die von den hohen Mauern des Arsenal umgeben ist. Bereits im Jahr 2001 begann die Rückgewinnung eines Teils des ehemaligen Klostergartens verbunden mit einer ersten Intervention in die bis dato vernachlässigte Fläche. Es folgten eine radikale Reinigung des Geländes, die Entfernung der Unkräuter, eine Überprüfung des Status der Bäume und die Wiederherstellung der botanischen Essenzen als wertvolles Erbe der Natur. [3]
Gebäude auf dem Gelände
Die Corderie - Seil- und Schiffstauwerkstatt im Arsenal - wurde im Jahr 1303 errichtet und dann zwischen 1576 und 1585 nach den Entwürfen von Antonio da Ponte wieder aufgebaut. Antonio da Ponte (* 1512; † 1595) war ein venezianischer Baumeister und der Onkel von Antonio Contin, dem Erbauer der Seufzerbrücke. Von ihm stammt der Plan des Neubaues der Corderie (Seilerei) im Arsenal. Die von ihm entworfene Kirche der Incurabili wurde in der Zeit der Säkularisation vollkommen zerstört. [2] Das Gebäude der ehemaligen Corderie besitzt eine Ausstellungsfläche von 6400 Quadratmeter.
Die Artiglierie (Werkstätten des Arsenal) besteht aus einer Etage und stammt aus dem Jahr 1560- das Gebäude besitzt eine Ausstellungsfläche von etwa 3.300 Quadratmeter. Neben dieser Werkstatt gibt es ein ehemaliges Lagerhaus (das Isolotto), das etwa 900 Quadratmeter umfasst. Die Gaggiandre, zwei große, teilweise überdachte Werften, deren Einfahrtsbereich teils von langgestreckten Säulenbögen gefaßt wird, die zwischen 1568 und 1573 nach Entwürfen des Baumeisters Jacopo Sansovino (1486 - 1570) errichtet worden sind, bieten einen Einblick in Fabrikhallen, in denen die Serenissima ihre Schiffe produzieren ließ.
Ex-Chiesa Santa Maria delle Vergini
Die Chiesa Santa Maria delle Vergini befand sich einst im nördlichen Bereich des Arsenal (aber noch außerhalb der Mauern des damaligen Arsenal) direkt gegenüber der Insel San Pietro di Castello. Die erste Kirche an diesem Platz wurde Anfang des 13. Jahrhunderts errichtet. Der Doge Pietro Ziani (* ca. 1153/1155; † 14. März 1229, ein Sohn Sebastiano Zianis, war von 1205 bis 1229 der 42. Doge von Venedig) förderte die Errichtung einer ersten Kirche und den Bau eines Klosters um 1144. Etwa um 1199 sollen beide Gebäude fertiggestellt worden sein und die Kirche wurde eingeweiht. Sie erhielt den Namen Santa Maria Nuova di Gerusalemme in Erinnerung einer Kirche gleichen Namens, die durch die Sarazenen im Heiligen Land zerstört wurde. Die Kirche wurde von den Nonnen des Ordens der Augustiner betreut.
Die Chorherren von Sankt Markus von Mantua bewohnten ein Haus neben dem Kloster. Die Nonnen aus dem Kloster der Jungfrau standen unter der Schirmherrschaft des Herzogstums Mantua. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde die Kirche teilweise durch einen Brand zerstört und neu errichtet. Danach erhielt sie den Namen Santa Maria delle Vergini. Auch diese Kirche fiel den napoleonischen Edikten zum Opfer und wurde im Jahre 1806 geschlossen. Das Gelände des Klosters und der Kirche wurde später dem Arsenal zugeordnet und im Jahr 1869 wurde hier ein Trockendock gebaut. Die Kloster- und Kirchengebäude wurden nach und nach abgerissen [4].
Biennale di Venezia
Die Biennale di Venezia - der offizielle Name lautet auf italienisch: L'Esposizione Internazionale d’Arte, La Biennale di Venezia - ist eine internationale Kunstausstellung in Venedig. Das Gelände der Biennale befindet sich in den Giardini im Sestiere Castello (Vaporetto Giardini/Biennale). 28 Länder präsentieren sich in ihren eigenen nationalen Pavillons. Mehr Platz gibt das Gelände nicht her und deshalb nutzen die anderen Staaten, die auf diesem Areal keinen eigenen Pavillon erbaut haben die Möglichkeit, ihre Ausstellung in angemieteten, weit über das Stadtgebiet verstreut....
Weitere Informationen zur Biennale di Venezia in Venedig im Sestiere Castello fiinden Sie hier....!
Filmfestspiele von Venedig
Was vor Jahren noch künstlich wirkte und für jedes weitere Festival neu gestaltet werden musste, nimmt man heute angenehm als grandiose Kulisse für die Filmbiennale - die Filmfestspiele in Venedig wahr - die alljährlich auf dem Lido di Venezia, einer Insel in der Lagune von Venedig, stattfinden. Die Filmfestspiele von Venedig - Mostra internazionale d’arte cinematografica di Venezia - sind mit Abstand die herausragendsten Filmfestivals überhaupt. Der beste Film bekommt die Auszeichnung „Goldener Löwe von Venedig“, der auch das Gebäude des Festivals....
Weitere Informationen zu den Filmfestspielen in Venedig auf der Insel Lido di Venezia fiinden Sie hier....!
Arsenal
Das Arsenal war von Mauern und Türmen umgeben wie eine Festung, zu der es nur zwei Eingänge gab: Zum einen das Wassertor (Ingresso all'Acqua), das von zwei im Jahre 1574 errichteten Türmen flankiert wird und bei Bedarf durch ein Fallgitter abgeschlossen werden konnte. Durch dieses Tor wurde der Schiffsverkehr über den Bacino ins Mittelmeer abgewickelt. Zum anderen das Landtor (Portaltor - Ingresso di Terra). Das Eingangstor (Landtor) befindet sich neben dem Wassertor....
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Weitere Besichtigungen
- Casa d'Oro (Palast am Canal Grande)
- Cimitero San Michele (Friedhof auf einer Insel)
- Der Campanile von San Marco
- Der Markusplatz (Piazza San Marco)
- Die Prokuratien
- Die Inselgruppe Murano (Muranoglas)
- Das Theater La Fenice
- Die Biennale di Venezia (Castello - in den Giardini)
- Fondaco dei Tedeschi (Sitz deutscher Kaufleute)
- Ca' Rezzonico (ehemals päpstliches Eigentum)
- Palazzo Vendramin - Calergi (Casino di Venezia)
- Jüdischer Bezirk (Ghetto) (Erstes Ghetto in Europa)
- Fondaco dei Turchi (Sitz der türkischen Kaufleute)
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Biennale di Venezia basieren auf dem Artikel Biennale di Venezia (Stand vom 01.07.2022) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
2.: Die Kurzvita von Antonio da Ponte stammt aus dem Artikel aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 12.06.2011!
3.: Die Informationen zum Ausstellungsgelände im Bereich des Arsenal stammen vom Pressedienst der L'Esposizione Internazionale d’Arte, La Biennale di Venezia!
4.: Die Informationen zur Kirche Santa Maria delle Vergine in Venedig stammen aus dem Archivio di Stato di Venezia, zuletzt abgerufen am 29.08.2014!