Canal Grande
Canal Grande
Der Canal Grande ist - der Name sagt es bereits - der größte aller Kanäle in Venedig. Seine Länge beträgt etwa vier Kilometer und er verläuft mäanderförmig durch das gesamte Stadtzentrum. Der Kanal ist zwischen 30 und 70 Meter breit und bis zu 5 Meter tief. Es handelt sich hier um die Hauptwasserstraße in der Lagunenstadt Venedig. Er ist das letzte Stück des nördlichen Armes der Brenta, der durch die Lagune zieht, weshalb das Wasser hier im Gegensatz zu den übrigen venezianischen Kanälen immer fließt.
Rund 45 kleinere Kanäle münden in den Canal Grande ein. Zahlreiche prunkvolle alte Paläste (Palazzi) reicher venezianischer Familien säumen seine Ufer. Viele dieser „Palazzi“ zählen zu den schönsten der Stadt. Eine Fahrt auf dem in der ganzen Welt bekannten Canal Grande mit dem Vaporetto von der Piazzale Roma in Richtung San Marco gehört für die meisten Venedigbesucher zu den ersten und zu den schönsten Aktivitäten in dieser Stadt. Der Canal Grande wird von über 200 prächtigen Adelspalästen gesäumt. In Venedig war die Höhe der Paläste von zahlreichen Vorschriften der Stadtrepublik vorgegeben und jeder akzeptierte das.
Bereits nach dem Vierten Kreuzzug von 1204, in dessen Verlauf die Venezianer reiche Beute gemacht hatten, waren die ehemals hölzernen Häuser zunächst durch Steinbauten im byzantinischen Stil abgelöst worden. Ab dem 15. Jahrhundert wurden sie nach und nach durch prunkvolle Paläste ersetzt - im Stil der Gotik, der Renaissance und auch des Barock. Byzantinische Elemente blieben in wenigen Gebäuden erhalten, sind jedoch noch in den Maßwerkformen der gotischen Fenster zu sehen. Der Abstand der Paläste zum Canal Grande war im frühen und hohen Mittelalter teilweise größer. Erst im 13. Jahrhundert begann man, die Bauten, die auf vielen kleinen Inseln errichtet waren, zum Kanal hin zu erweitern und den Hof nach hinten zu verlagern.
Gleichzeitig wurde die Hauptfassade zum Wasser hin verlegt, die zuvor zur Landseite wies. Entgegen einer weitverbreiteten Meinung standen die Paläste der berühmtesten Familien nicht am Canal Grande, sondern an größeren und kleineren Plätzen oder an Seitenkanälen. Die Steine für diese Paläste wurden hauptsächlich vom Festland herbei transportiert, besonders aus Verona (roter Marmor) und aus Istrien (weißer Kalkmarmor). Alles Baumaterial, auch Ziegel für Mauern und Dächer, sowie Unmengen von Holz musste von außerhalb, zum Teil über hunderte von Kilometern, herangeschafft werden, da in Venedig natürlicherweise nichts vorhanden war.
Die Paläste sind zwar in ihrer Größe oft sehr unterschiedlich, aber alle nach dem gleichen Bauprinzip - einem dominierenden Mittelteil und seitlich untergeordneten Flügeln - angelegt. Da der Untergrund teilweise weich und sandig war, wurden als Fundament tausende Eichenpfähle metertief in den Boden der Lagune gerammt. Hierauf entstand der Palazzo, wobei darauf geachtet wurde, nur leichte Bauteile zu verwenden. Das untere Geschoss war das sogenannte Wassergeschoss, lag etwas erhöht über dem Wasserspiegel des Kanals, besaß jedoch oft auch eine Öffnung für Boote, die hier schneller ihre Waren abladen konnten, die in diesem Geschoss auch gelagert wurden. Über dem Wassergeschoss lag der vornehme Teil des Hauses- das Piano nobile. Bei der abendlichen Fahrt über den Canal Grande sieht man diese Etage bei vielen Palästen dezent beleuchtet und die Fesnster sind geöffnet, um die kühle Abendluft in die Wohnug zu lassen.
Chiesa degli Scalzi
Bei dieser etwa 4 Kilometer langen Fahrt bekommt man einen ersten Überblick und wird mit den Lebensbedingungen der Venezianer vertraut gemacht. Den Anfang macht der Bahnhof Santa Lucia (Ferrovia) mit der großen Freitreppe und der Anlegestelle auf der linken Seite in Richtung San Marco. Direkt neben dem Bahnhof liegt die Chiesa degli Scalzi (Santa Maria di Nazareth - Kirche der unbeschuhten Karmeliter), von der die gegenüberliegende Brücke ihren Namen hat. Was direkt auffällt, ist die wunderschöne helle Fassade, die in diesem Umfeld besomders heraussticht.
Weitere Informationen zur Kirche der unbeschuhten Karmeliter in Venedig finden Sie hier....!
Brücken
Mehr als 400 Brücken helfen den Venezianern, die etwa 175 Kanäle zu überqueren. Bis zur Errichtung der Accademia- und der Scalzi Brücke im 19. Jahrhundert (1934 - jeweils im 20. Jahrhundert erneuert) war die Rialto-Brücke die einzige feste Verbindung über den Canal Grande. Am Anfang des Jahres 2008 ist die äußerst umstrittene vierte Brücke des Architekten Santiago Calatrava, die den Bahnhof (Ferrovia di Santa Lucia) mit dem Piazzale Roma (Parkplatz) verbinden soll, eröffnet worden.
Weitere Informationen zu einigen schönen Brücken in Venedig finden Sie hier....!