Palazzo Grimani di San Luca
Übersicht
Der Palazzo Grimani di San Luca liegt am Canal Grande in der Nähe der Rialtobrücke im Sestiere San Marco der Stadt Venedig. Das ab 1556 errichtete Gebäude für den Prokurator von San Marco, Girolamo Grimani, ist ein Spätwerk des in Venedig bekannten Architekten Michele Sanmicheli. Sanmicheli wurde 1484 in Verona geboren. Er war ein Architekt der Spätrenaissance und neben Antonio da Sangallo d. J. (1484 - 1546) der bedeutendste Festungsbaumeister seiner Zeit. Sanmicheli lernte in Rom bei Donato Bramante und wurde von diesem in seinem Schaffen angeregt. 1528 trat er in den Dienst der Republik Venedig.
Palazzo Grimani di San Luca
Er vergrößerte und verbesserte fast alle ihre Befestigungsanlagen und ließ den Lido erstmals befestigen. U.a. baute er auch diesen Palast. Er verstarb im Jahr 1559 in seiner Heimatstadt Verona. Der noch berühmtere Architekt Andrea Palladio hatte erfolglos einen Entwurf eingereicht, der später in seinen "Quattro libri dell'architettura (1570)" publiziert wurde. Das ursprünglich nicht geplante zweite Obergeschoss wurde nach dem Tod von Sanmicheli im Jahre 1559 unter der Leitung von Giangiacomo de'Grigi aus Muggio hinzugefügt. Erstmals bei diesem Palazzo wurde an einer venezianischen Palastfassade ein durchgehender Balkon angewendet.
Die Kunstgeschichtsschreibung neigt dazu, die Aufstockung wegen ihrer Auswirkung auf die Proportionen der Fassade zu kritisieren. Auch die Bauten in unmittelbarer Nachbarschaft des Palazzo Grimani werden von der Höhe des Bauwerks beinahe erdrückt. Verschiedene Zweige der Familie Grimani besaßen in Venedig noch acht weitere Paläste aus unterschiedlichen Epochen, von denen heute noch sechs existieren. Im 19. Jahrhundert war der Palazzo Grimani di San Luca Sitz der Postverwaltung, später dann der Corte d’appello- der Appellationsgerichtshof für Venetien.
Baugeschichte
Das einst vorhandene Dekor im Inneren ist nicht erhalten geblieben. Das Erdgeschoss der im Kontrast zu den umliegenden Bauten aus weißem Marmor errichteten Fassade des Palazzo Grimani wird dominiert von einem Triumphbogenschema in der Mitte. Während der mittlere Bogen die gesamte Höhe der Erdgeschossebene einnimmt, sind die seitlichen Teile deutlich niedriger; die übereinander liegenden Fenster deuten das Vorhandensein eines Mezzaningeschosses an. Im Mittelteil des Obergeschosses (piano nobile) ist das Triumphbogenmotiv zu einem bis auf den Boden reichenden Venezianischen Fenster abgewandelt, wobei die niedrigeren seitlichen Rechteckfenster durch Oberlichter überhöht sind.
Die größeren äußeren Fensterbögen lassen den Ansatz zu einer Reihung des Motivs erahnen, wie es bereits am Palazzo Bevilacqua in Verona erkennbar ist, der ebenfalls von Sanmicheli stammt. Während das Erdgeschoss in der Vertikalen durch Pilaster gegliedert ist, finden sich im Obergeschoss – abgesehen von den Ecken des Bauwerks – Säulen. Erstmals ist an einer venezianischen Palastfassade ein scheinbar durchgehender Balkon zu sehen. Der seit 1981 im Staatsbesitz befindliche Palazzo Grimani wurde 2001 in die Verantwortung des Ministeriums für den Kulturbesitz übertragen. Seit 2008 steht das Gebäude nach einer Renovierung für kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung. [1]
Museo di Palazzo Grimani
Auch dieser Palast - heute das Museo di Palazzo Grimani im Sestiere Castello - wurde im Jahr 1981 durch den italienischen Staat erworben und im Jahr 2001 gemäß eines Dekret des Ministeriums für das kulturelle Erbe in die Verantwortung der Stadt Venedig übergeben. Das Museo di Palazzo Grimani steht unter der Leitung und Verwaltung der Staatlichen Museen. Es befindet sich am schönen Campo Santa Maria Formosa, wo auch die gleichnamige Kirche zu finden ist....
Weitere Informationen zum Museo di Palazzo Grimani in Venedig im Stadtviertel Castello finden Sie hier....!
Weitere Palazzi
- Palazzo Vendramin - Calergi (Cannaregio - Casino di Venezia)
- Palazzo Cavalli-Franchetti (San Marco)
- Palazzo Barbarigo della Terrazza (San Polo)
- Palazzo Pisani Moretta (San Polo)
- Palazzo Grioni (San Polo)
- Palazzo Dario (Dorsoduro)
- Palazzo Ca' Dolfin (Dorsoduro)
- Palazzo Giustinian (Dorsoduro)
- Palazzo Ca' Foscari (Dorsoduro - Universität Venedig)
- Palazzo dei Camerlenghi (San Polo)
- Palazzo Farsetti-Dandolo (San Marco)
- Palazzo Loredan-Corner (San Marco)
- Palazzo Grassi (San Marco)
- Palazzo Corner della Ca'Granda (San Marco)
- Palazzo Fortuny (San Marco)
- Palazzo Fontana Rezzonico (Cannaregio)
- Palazzo Vendramin di Santa Fosca (Cannaregio)
- Palazzo Pesaro Papafava (Cannaregio)
- Palazzo Grimani di San Luca (San Marco)
- Palazzo Trevisan Cappello (Castello)
- Museo di Palazzo Grimani (Castello)
- Palazzo Ca' Tron (Santa Croce)
- Palazzo Foresti Papadopoli (Santa Croce)
- Residenza d' Epoca Ca ' Favretto (Santa Croce)
- Palazzo Ca' Corner della Regina (Santa Croce)
- Palazzo Ca'Pesaro (Santa Croce)
- Palazzo Salviati (Dorsoduro)
- Palazzo Ca'Rezzonico (Dorsoduro)
- Palazzo Moro a San Barnaba (Dorsoduro)
- Palazzetto Stern (Dorsoduro)
- Palazzo Foscarini (Dorsoduro)
- Palazzo Gritti Morosini Badoer (Castello)
- Casa d'Oro (Cannaregio - einer der schönsten Paläste)
- Fondaco dei Tedeschi (San Marco - einstige deutsche Handelsniederlassung)
- Fondaco dei Turchi (Santa Croce - einstige türkische Handelsniederlassung)
- Palazzo Giustiniani Museum (Insel Murano)
- Palazzo Ca’ Giustinian (San Marco)
- Palazzo Soranzo und Palazzo Corner-Mocenigo (San Polo - Campo San Polo)
- Palazzo Barbarigo Nani Mocenigo (Dorsoduro)
- Palazzo Malipiero-Capello (San Marco - Campo San Samuele)
- Palazzo Gritti Morosini Badoer (Campo Bandiera e Moro - Cannaregio)
- Palazzo Correr (Cannaregio)
- Palazzo Ca'Rezzonico (Dorsoduro - Museum)
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zum Palazzo Grimani di San Luca basieren auf dem Artikel Palazzo Grimani (Stand vom 23.09.2016) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Die Fotodatei "Palazzo Grimani di San Luca - Interior - Autor: Agnese Lovecchio" wurde unter den Bedingungen der Creative Commons "Attribution 2.0" „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.