Markusplatz
Bacino di San Marco
Auf den meisten Fotos oder Gemälden ist die Ansicht der Piazza - oder besser gesagt der Piazetta - vom Meer her zu sehen. Dieser Lagunenbereich wird Bacino di San Marco genannt, was frei übersetzt Markusbecken bedeutet. Gemeint ist hiermit der Bereich in der Lagune von Venedig vor dem Markusplatz, zwischen dem Lidokanal, dem Canale della Giudecca und dem Canal Grande. Von links nach rechts in Richtung Piazzetta San Marco betrachten wir zuerst das Gebäude der Zecca, die ehemalige venezianische Münzprägeanstalt. Das nächste Gebäude ist die Biblioteca Nazionale Marciana, dahinter ist schon der Campanile di San Marco zu sehen. Desweiteren kommen die zwei bekannten Säulen in Sicht, auf deren Spitzen die Stadtheiligen Theodor und Markus (in Gestalt eines Löwen) thronen. Ganz rechts ist der Palazzo Ducale zu sehen. Vor den genannten Gebäuden gibt es einen Kai, vor dem unzählige Gondeln liegen, die man hier mieten kann.
Vogalonga
Das Markusbecken mit einer maximalen Tiefe von etwa 12 Meter wird durch viele große und kleine Schiffe frequentiert, u.a. auch von den Vaporetti, die die Besucher von den Inseln oder den anderen Stadtteilen hier an zwei Stationen abladen. Der Beginn der Vogalonga erfolgt nach dem klassischen Kanonenschuss, direkt hier vor der Piazza San Marco. Die Vogalonga ist ein Ruderwettkampf, der alljährlich in der Regel am Pfingstsonntag in Venedig stattfindet. Es können alle Bootsklassen teilnehmen, die mit Muskelkraft bewegt werden, also zum Beispiel Ruderboote, Kanus oder Gondeln. Die Strecke beträgt 30 Kilometer und beginnt und endet am Markusplatz. Sie führt vorbei an den Inseln Vignole und Sant’Erasmo bis hinaus nach Burano, dann zurück über Murano und durch den Canal Grande. Die Veranstaltung ist eine friedliche farbenfrohe Manifestation für den motorlosen Verkehr und gegen die Verschmutzung der Lagune und findet seit 1974 statt [2].
Markusplatz
Der Markusplatz in Venedig ist 175 m lang und bis zu 82 m breit. Er ist der einzige Platz in Venedig, der die Bezeichnung piazza trägt. Die anderen Plätze Venedigs werden campi genannt (von ital. campo: das Feld - so z.B. Campo San Polo), da sie ursprünglich nicht gepflastert waren. Auch der Platz des Busbahnhofs wird nur als piazzale (Piazzale Roma) bezeichnet. Alfred de Musset nannte den Markusplatz den „Salon Europas“. Der Platz, der sich im Sestiere (Stadtsechstel) San Marco befindet, ist geprägt von der Fassade der Markuskirche (Basilica di San Marco) mit seinem Campanile und wird umschlossen von den alten und neuen Prokuratien.
...schönster Festsaal Europas...
In der Verlängerung durch die sogenannte Piazzetta reicht er bis vor den Dogenpalast und öffnet sich dort zum Wasser, dem Bacino di San Marco mit dem Beginn des Canal Grande. Vor der Markuskirche befinden sich seit 1480 drei Schiffsmasten, an denen an Sonn- und Feiertagen das Markus-Banner weht. Da sich der Platz nur wenig über den Meeresspiegel erhebt, wird er bei Hochwasser (Acqua Alter) immer wieder überflutet. Der Platz wie auch die gesamte Stadt ist eine einzige große Fußgängerzone. Der „schönste Festsaal Europas“, wie Kaiser Napoleon ihn nannte, wird von Touristen, Fotografen und Tauben (leider!) bevölkert. Letztere dürfen seit Ende Januar 2007 nicht mehr gefüttert werden, weil ihre Exkremente allzu großen Schaden in der Stadt und auf den Denkmälern anrichten. Bei Zuwiderhandlungen droht ein Bußgeld zwischen 500 - 800 Euro. Also, liebe Venedigbesucher- kein Futter mehr für die Tauben.
Selbst dieses Kompliment an den Platz konnte Napoleon Bonaparte nicht davon abhalten, in die Architektur der Anlage einzugreifen. Im Jahr 1807 wurden die Arkaden der Alten Prokuratien und die von Baumeister Sansovino errichtete Renaissencekirche San Geminiano abgerissen. 1812 wurde dann ein Gebäude mit der Bezeichnung "Ala Napoleonica" errichtet - gegen den erklärten Willen vieler Venezianer. Heute ist in diesem Gebäude das Museum Correr untergebracht.
Weitere Informationen zur ehemaligen Kirche San Geminiano in Venedig finden Sie hier....!
Gestaltung des Platzes
Der Markusplatz stammt aus dem 9. Jahrhundert, als vor einer bescheidenen Markus-Kirche eine kleine Freifläche entstand. Seit dieser Zeit war der Platz ein Ort für die Ankündigungen und Staatsakte der Stadtverwaltung, wie auch für die zahlreichen Feste der Bevölkerung, beispielsweise des Karnevals von Venedig. Der Markusplatz (Piazza San Marco) ist der zentrale Platz von Venedig. Im 12. Jahrhundert bekam er seine heutige Größe durch die Trockenlegung des den Platz bis dahin teilenden Rio Batario. Der Markusplatz erhielt sein derzeitiges Aussehen im 18. Jahrhundert. Damals wurde das alte, aus dem 13. Jahrhundert stammende rote Ziegelpflaster durch den heute sichtbaren grauen Trachyt mit dem markanten Muster aus weißem Marmor ersetzt.
Die vielen prunkvollen Bauten am Markusplatz lassen noch heute sehr leicht den Wohlstand der einstigen Handelsmacht und unabhängigen Stadtrepublik Venedig erkennen.
Piazza
Der Markusplatz in seiner heutigen Form ist das Ergebnis städtebaulicher Maßnahmen, die zeitlich weit auseinanderliegen und sich im Wesentlichen zwischen 1200 und 1600 abspielten. Begonnen wurde 829 mit der Errichtung einer kleinen Grabeskirche für die Gebeine des Heiligen Markus unter dem 11. und dem 12. Dogen. Nach der Legende waren die Gebeine des Apostels aus Alexandria (Ägypten) nach Venedig entführt worden. Für sie wurde in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem vorhandenen Dogenkastell an der Stelle des heutigen Dogenpalastes eine Kirche errichtet. 976 brannten Kastell, Kirche und rund 300 Häuser vollständig ab. Der dadurch entstandene Freiraum wurde von Pietro I. Orseolo für eine Neuordnung des Areals genutzt.
Seine jetzige Größe erhielt er, nachdem man 1156 den Flusslauf des Rio Batario im Westen und eine Schiffsanlegestelle, die sich zwischen Platz und Dogenpalast befand, zuschüttete. Zwischen 1172 und 1178 wurde er unter dem Dogen Sebastiano Ziani ausgebaut, und er zeigte sich schon 1177, als der Staufe Kaiser Friedrich I. die Stadt besuchte, als repräsentatives Zentrum der Stadtrepublik. Um 1340 fiel der Entschluss für einen Neubau des Dogenpalastes, der auch nach dem verheerenden Brand von 1577 in seiner alten Form wieder aufgebaut wurde.
Der heutige Umriss von Piazza und Piazzetta wurde erst durch die Bauten des 16. Jahrhunderts endgültig festgelegt. Seit 1723 ist der Platz von einem Pflaster aus Trachyt bedeckt, wobei dem dunkleren Untergrund ein helleres geometrisches Muster beigegeben ist, das den Platz länger erscheinen lässt. Davor war er, ähnlich dem Campo in Siena, mit einem fischgrätartig verlegten Ziegelpflaster bedeckt, das man auf Bildern von Canaletto und Bellini sieht.
Piazzetta
Neben der Piazza San Marco gibt es auch eine Piazzetta, eine, wie der Name schon andeutet, kleine Form des Platzes. Nein, eigentlich gibt es zwei, die aber selten in einem Atem genannt werden. Es handelt sich zum einen um den vom übrigen Platz etwas abgesetzten Teil zwischen Dogenpalast, Biblioteca Marciana und der Lagune. Dieser Teil wird Piazzetta San Marco genannt. Sie wird von den beiden Säulen dominiert, die Venedigs Stadtheiligen Markus (Marco) und Theodorus (Todaro) gewidmet sind....
Weitere Informationen zur Piazzetta am Markusplatz in Venedig finden Sie hier....!
Basilika di San Marco
Die Basilika di San Marco war früher die Palastkapelle des Dogen. Sie wurde erbaut als würdige Ruhestätte für die Gebeine des Apostels Markus, des Stadtheiligen Venedigs, der den heiligen Theodor als Stadtpatron ablöste. Der Bischofspalast und der Bischofssitz des Patriarchen von Venedig befanden sich bis zur Säkularisierung in dem abgelegenen Distrikt von San Pietro di Castello. Hier residierte der Patriarch von Venedig in einem Palast mit schönem Innenhof (Kreuzgang), neben dem die Basilika San Pietro errichtet wurde....
Weitere Informationen zur Basilika di San Marco in Venedig finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Piazza San Marco basieren auf dem Artikel Markusplatz (Stand vom 14.01.2007) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
2.: Informationen zur Vogalonga stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 05.07.2016!