Insel Chioggia - Chiesa di San Francesco
Überblick
Die Chiesa di San Francesco (Kirche Sankt Franziskus) ist eine römisch-katholische Kirche in der Stadt Chioggia, Region Venetien. Sie trägt das Patrozinium des heiligen Franziskus von Assisi, dessen Gedenktag am 4. Oktober (Kirchweihfest) gefeiert wird. Der Bau der Kirche (Planung) begann im Jahr 1385. Fertiggestellt wurde der Kirchenbau im Jahre 1454. Gegenüber der Kirche befindet sich der Palazzo Carlo Goldoni. Das Kirchengebäude, wie auch andere religiöse Gebäude, befindet sich an der Hauptstraße von Chioggia, dem Corso del Popolo. Es ist ein schönes Beispiel religiöser Kunst, wie das gesamte historische Zentrum der Stadt. Bemerkenswert in der Kirche San Francesco sind die Deckenfresken von Michelangelo Schiavoni (1712 - 1772).
Geschichte
Die Kirche San Francesco in Chioggia - im Volksmund „alle Muneghette“ oder „delle Muneghette“ genannt - ist ein religiöses Gebäude mit Blick auf den Hauptplatz der Stadt. Diese Kirche wird auch San Francesco „alt“ (vecchio) oder „innerhalb der Mauern“ (dentro le mura) genannt, um sie von der anderen Kirche San Francesco, dem heutigen Stadtmuseum - Museo civico della Laguna Sud - zu unterscheiden, das sich 350 Meter weiter südlich hinter der Porta di Santa Maria befindet, einem der letzten Überreste der alten Stadtmauer im Süden. Die ersten Nachrichten über die Präsenz der Franziskaner in der Stadt stammen aus der Mitte des 12. Jahrhunderts, als die Klostergemeinschaft wuchs und nach neuen Räumen suchte, in denen sie zu Beginn des 13. Jahrhunderts das neue Kloster außerhalb der Mauern errichteten. Leider wurden die Arbeiten während des Chioggia-Krieges (zwischen 1378 und 1381) unterbrochen. [1]
Aufgrund des Verbots des venezianischen Senats, der den Bau jeglicher Bauwerke außerhalb der Stadtmauern untersagte, blieben die Arbeiten jedoch unvollendet. Die Ordensgemeinschaft der Franziskaner blieb daher im alten Kloster und erweiterte dessen Räume. Die Dinge änderten sich um 1430, als das Bauverbot aufgehoben wurde und der Bau des neuen Klosters (San Francesco fuori le Mura) erneut begann und die Verlegung des Klosters der Franziskaner in den folgenden Jahrzehnten erfolgte. Am 10. Oktober 1512 wurde das Kloster mit der Ankunft der Zisterzienserinnen, die teilweise aus dem alten Stadtkloster Santa Caterina stammten, in ein Frauenkloster umgewandelt. Die Zahl der Nonnen, die der Regel der Abgeschiedenheit folgten, wuchs, bis sie Mitte des 18. Jahrhunderts etwa fünfzig Ordensmitgliederinnen erreichte. [1]
Eine interessante Anekdote besagt, dass der Dramatiker Carlo Goldoni, der während seiner Tätigkeit in Chioggia vor der Kirche wohnte, eine enge Beziehung zu den Nonnen aufbaute, so dass er für sie eine Reihe von Sonetten und Reden verfasste, die sie inszenierten und ihn mit verschiedenen Köstlichkeiten und Süßigkeiten belohnten. Im Jahr 1805 mussten die Nonnen von San Francesco und die Nonnen von Santa Croce auf Geheiß der österreichischen Regierung in das Kloster Santa Caterina umziehen, um das Gebäude für die Nutzung als Kaserne freizumachen. [1] Die gewölbte Decke ist mit Stuckarbeiten von Giacomo Gaspari und Gemälden von Michele Schiavoni geschmückt, die das Leben des Heiligen Franziskus darstellen. [1]
Luftbildaufnahme von Chioggia - eingebunden über Wikimedia Commons
Kircheninneres
Die im Jahr 1385 erbaute Kirche beherbergte im Osten den Hauptaltar mit einem Eingang zur Kirche von Norden, die schlicht im franziskanischen Stil eingerichtet war. Wichtige Umbauten begannen im Jahr 1743 durch Domenico Cestari aus Chioggia, der das Innere des Gotteshauses im Rokoko-Stil verschönerte. Die Chiesa di San Francesco war schon immer für die Öffentlichkeit zugänglich oder halboffen und unterliegt heute der Verwaltung durch die Kathedrale von Chioggia. Im Winter werden dort an Wochentagen Messen gefeiert, die die Messen in der Kathedrale ersetzen, allerdings immer nur im Winter. An anderen Tagen findet täglich die eucharistische Anbetung statt. [1]
Glockenturm
Die etwa 14 Meter hohe Fassade ist mit Statuen des Heiligen Franziskus in der Mitte des Tympanons, des Heiligen Antonius von Padua auf der linken Seite und des Heiligen Bonaventura auf der rechten Seite geschmückt. Hinter dem Glockenturm entlang der Nordseitenwand der Kirche wurde 1612 ein Korridor errichtet, der das Kloster mit dem Glockenturm verbindet. Der 19 Meter hohe Glockenturm stammt etwa aus dem ersten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts, der Sockel erinnert mit seinem Spitzbogen an den fortgeschrittenen gotischen Stil, während die Kuppel aus dem Jahr 1743 stammt. Im Glockenturm sind vier Glocken untergebracht. [1]
Auf dem Boden befinden sich mehrere Grabsteine aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Am bemerkenswertesten sind der mittlere mit dem Wappen der Familie Cestari und der rechts vom Altar der Unbefleckten Empfängnis, wo Pasquale Grassi, Bischof von Chioggia, beigesetzt wurde. Dieser konnte nicht in der Kathedrale beigesetzt werden, da diese gerade umgebaut wurde (zwischen 1618 und 1636). Das Innere der Kirche mit rechteckigem Grundriss ist 10 Meter breit, 32 Meter lang und 13,70 Meter hoch. [1]
Die Chiesa di San Francesco ist mit mehreren Altären ausgestattet, die gegen den Uhrzeigersinn wie folgt angeordnet sind:
Altäre
- Altar von San Gaetano Thiene - mit einer Holzstatue aus dem 20. Jahrhundert;
- Altar der Unbefleckten Empfängnis - mit Marmorstatue des Bildhauers Pietro Baratta (1659 –1729);
- Hochaltar - geschmückt mit polychromem Marmor, mit einem Tabernakel aus dem 18. Jahrhundert, ausgestattet mit einer Nische zur Darstellung der Eucharistie und überragt von einer kleinen Kuppel: rechts die Statue von San Bernardino da Siena und links die von San Bonaventura da Bagnoregio;
- Altar des Heiligen Franziskus - mit Statue des Bildhauers Josef Hermann Runggardier aus dem Jahr 1987;
- Altar von San Nicola Tolentino - mit Holzstatue aus dem 20. Jahrhundert;
Die gewölbte Decke ist mit Stuckarbeiten von Giacomo Gaspari und Gemälden von Michele Schiavoni (1712 - 1772) geschmückt, die das Leben des Heiligen Franziskus darstellen.
Weitere Informationen zu den Deckenfresken der Kirche San Francesco in Chioggia von Michele (Michelangelo) Schiavoni finden Sie hier....!
Sehenswürdigkeiten
- Ponte di Vigo - schönste Brücke der Insel Chioggia - stammt aus dem 17. Jahrhundert;
- Ex-Chiesa di Santa Croce - aufgelassene ehemalige Klosterkirche der Benediktiner;
- Chiesa di San Domenico - sehr schöne Kirche mit einer interessanten Innenausstattung;
- Kathedrale Santa Maria Assunta - der Dom von Chioggia;
- Chiesa di Santissima Trinità - ehemalige Klosterkirche der Bruderschaft der Geschlagenen vom Heiligen Kreuz;
- Chiesa di San Pieretto - gehört mit dem Tempel San Martino und dem Oratorium di San Francesco alle Stimmate zum Komplex der religiösen Gebäude;
- Refugium peccatorum- elegante istrische Steinbalustrade mit Skulpturen vor dem Dom von Chioggia;
- Chiesa di San Francesco - ehemalige Klosterkirche der Franziskaner;
- Weitere Sehenswürdigkeiten - Stadttor, Corso del Popolo, Palazzo Municipale, etc. - Chioggia hat viel zu bieten;
- Museo civico della Laguna Sud - im ehemaligen Konvent der Franziskaner;
- Chiesa di Sant'Andrea Apostolo - das älteste religiöse Gebäude der Stadt Chioggia;
- Chiesa dei Filippini - Patronatskirche der Heiligen Jungfrau Maria und des Heiligen Philipp Neri;
Quellennachweis:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Chiesa di San Francesco in Chioggia basieren auf dem Artikel Chiesa di San Francesco (Chioggia) (Stand vom 04.10.2023) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Chiesa di San Francesco - Zentrales Fresko mit der Dreifaltigkeit und den theologischen Tugenden - Michele Schiavone, 18. Jahrhundert; Fresko von San Benedetto in der Chiesa di San Francesco in Chioggia; (2 Fotos) - Autor: Casson Fabio" - "Chiesa di San Francesco; Seitenansicht von der Calle delle Muneghette auf die Kirche San Francesco; (2 Fotos) - Autor: Threecharlie" - "Chiesa di San Francesco, Chioggia - Autor: Twice25 & Rinina25" werden unter den Bedingungen der Creative Commons „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.