Tomaso Albinoni
Venedig - Tomaso Albinoni (1671 - 1750 )
Bildquelle: Wikipedia (Public domain)
Kurzbiographie
Tomaso Albinoni (1671 - 1750 )
Tomaso Albinoni wurde als zweites Kind und ältester Sohn des Papierwaren- und Spielkartenherstellers Antonio Albinoni und seiner Frau Lucrezia geb. Fabris am 8. Juni 1671 im venezianischen Stadtteil San Marco am Campo San Moisè geboren. Antonio Albinoni erbte 1684 nach dem Tod seiner Arbeitgeberin deren gesamtes Unternehmen, wodurch die Familie zu beträchtlichem Wohlstand kam; neben dem Wohnhaus und der benachbarten Geschäftsniederlassung gehörte dazu auch ein Landhaus mit Grundbesitz auf dem Festland in Prata di Pordenone.
Venedig - Insel San Michele
Friedhof San Michele
Tomaso Albinoni ließ sich zunächst im väterlichen Unternehmen zum Spielkartenhersteller ausbilden und nahm daneben Violin-, Gesangs- und Kompositionsunterricht. Seine Lehrer sind unbekannt. 1694 trat er erstmals als Komponist an die Öffentlichkeit, und zwar sowohl mit einer Oper (Zenobia, regina de Palmireni) als auch mit einer Sammlung von Instrumentalwerken (12 Suonate a tre op. 1). Aufgrund seines handwerklichen Hauptberufs war er zunächst nicht darauf angewiesen, mit der Musik seinen Lebensunterhalt verdienen.
Wendepunkt
Venedig - Scuola Grande di San Marco
Am 17. März 1705 heiratete Albinoni in Mailand die Sängerin Margherita Raimondi (1683/84 – 1721), die bereits im Alter von 15 Jahren in Venedig debütiert hatte, und ließ sich mit ihr im venezianischen Stadtteil Dorsoduro bei San Trovaso nieder. Aus der Ehe gingen drei Söhne und vier Töchter hervor. Margherita Albinoni trat auch nach ihrer Heirat noch auf der Opernbühne auf, jedoch bis auf eine Ausnahme (I rivali generosi, Brescia 1715) offenbar nie in Werken ihres Mannes. Im Januar 1709 starb Albinonis Vater. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Albinoni bereits entschlossen, den erlernten Beruf nicht weiter auszuüben und sich ganz der Musik zu widmen.
Venedig - Chiesa Santa Maria della Pièta
Das väterliche Unternehmen ging daher auf seine beiden jüngeren Brüder Domenico und Giovanni über; Tomaso sollte jedoch ein Drittel der Einkünfte zustehen. Seit dieser Zeit bezeichnete er sich auf den Titelblättern seiner gedruckten Werke nur noch als Musico di violino. 1721 wurde das – inzwischen verschuldete – Familienunternehmen von einem Gläubiger übernommen, sodass Albinoni nun selbst für seinen Lebensunterhalt aufkommen musste und zum Campo San Barnaba umzog. Am 22. August desselben Jahres starb seine Frau an einer Darmentzündung.
Erfolgreiche Jahre
Ab den 1720er Jahren wurden Albinonis Opern auch außerhalb Italiens häufig aufgeführt; am beliebtesten waren die komischen Intermezzi (Vespetta e) Pimpinone (1708). Den Höhepunkt seiner Karriere erreichte Albinoni im Jahre 1722. Nach der Veröffentlichung seiner bis dahin ambitioniertesten Konzertsammlung, der 12 Concerti a cinque op. 9, die dem Kurfürsten Maximilian II. Emanuel von Bayern gewidmet waren, erhielt er zwei Kompositionsaufträge aus München: Für die Hochzeit von Maximilians Sohn Karl Albrecht, dem späteren Kaiser Karl VII., mit Maria Amalie, der Tochter des verstorbenen Kaisers Joseph I., schrieb Albinoni die Oper "I veri amici" und das kleinere „componimento poetico“ II trionfo d’Amore.
München - Gravur aus dem Jahr 1642
Gravur von Matthäus Merian, 1642, Marktplatz München - Bildquelle: Wikipedia (Public domain)
Die sehr erfolgreichen Uraufführungen am 24. Oktober und 4. November in München dirigierte er selbst. In einem Bericht darüber in Johann Matthesons Critica Musica wird besonderer Wert auf die Feststellung gelegt, dass bei der Veranstaltung „der rechte Albinoni“ mitgewirkt hatte, da zu dieser Zeit in Deutschland und Schweden ein Betrüger unterwegs war, der sich „für den Tomaso Albinoni von Venedig“ ausgab.
Letzte Jahre in Venedig
Ab etwa 1730 ließ Albinonis Schaffenskraft allmählich nach; seine beiden letzten Opern vollendete er 1734 (Candalide) und 1741 (Artamene). 1743 bewarb er sich – als 72-Jähriger – um die gut bezahlte Stelle eines maestro di coro und Gesangslehrers am Ospedale dei derelitti (Ospedaletto); die Wahl fiel jedoch auf Nicola Porpora. Die letzten zehn Jahre seines Lebens verbrachte er mit dreien seiner Kinder in eher bescheidenen Verhältnissen, zuletzt durch eine Krankheit (laut Todesanzeige „Diabetes und Katarrh“) zwei Jahre ans Bett gefesselt. Tomaso Albinoni starb am 17. Januar 1750 in Venedig.
Sein Adagio in g-moll für Orgel und Streicher ist in die Musikgeschichte eingegangen. Letzteres wurde 1958 von dem italienischen Albinoni-Biografen Remo Giazotto veröffentlicht und soll auf Fragmenten einer Triosonate Albinonis basieren, die bisher aber nicht nachgewiesen werden konnten.
Quellenangabe:
Die Informationen zur Geschichte von Tomaso Albinoni basieren auf dem Artikel Tomaso Albinoni (Stand: 15.08.2009) und stammen zusammen mit den Abbildungen "Tomaso Albinoni (1671 - 1750)" - "Gravur von Matthäus Merian, 1642, Marktplatz München" aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Inhalte. In der Wikipedia ist eine Autorenauflistung verfügbar.