Insel Chioggia - Sehenswürdigkeiten Teil II.

Zu den vielen Sehenswürdigkeiten in Chioggia zählen u.a. das alte Stadttor Porta Garibaldi (Porta di Santa Maria Assunta), der Corso del Popolo, eine pulsierende Hauptstraße der Stadt, und einige interessante Palazzi (Palazzo Granaio und Palazzo Grassi). In einem dieser alten Paläste wohnte der bekannte venezianische Komödiendichter und Librettist Carlo Goldoni (1707 - 1793). Auch ein sehenswertes und interessantes Museum hält Chioggia für seine Besucher bereit: das Museo civico della Laguna Sud. Es ist in einem ehemaligen Konvent der Franziskaner beheimatet.

Das Museo civico della Laguna Sud ist das Bürgermuseum in der südlichen Lagune von Venedig auf der Insel Chioggia. Es befindet sich in einem alten Kloster mit dem Namen San Francesco fuori le Mura („Der heilige Franziskus vor den Mauern“) in der Stadt Chioggia, Campo Marconi 1. Die Themen des Museums sind u.a. Ethnographie, Geschichte und maritime Kultur. Das Städtische Museum der Südlagune – auch „Museum San Francesco vor den Mauern“ genannt, um es von der innerhalb der Stadtgrenzen gelegenen Kirche San Francesco zu unterscheiden – ist ein archäologisches und ethnografisches Museum von Chioggia und eines der wichtigsten im Lagunengebiet von Venedig. [1]

Es ist ein verhältnismäßig junges Museum und erst seit dem 31. Mai 1997 in Betrieb und befindet sich am Campo Marconi im ehemaligen Kloster San Francesco Fuori le Mura, nicht weit entfernt von der Porta Santa Maria Assunta und dem Ende des Canal Vena, einem der wichtigsten Kanäle in der Stadt Chioggia. Das ursprüngliche Gebäude stammt aus dem Jahr 1315, während der Wiederaufbau nach der Zerstörung während des Krieges von Chioggia (siehe Palio della Marciliana) zwischen der Serenissima-Republik Venedig und der Republik Genua auf das Jahr 1434 zurückgeht. Das mittelalterliche Volksfest - Palio della Marciliana - findet am dritten Wochenende im Monat Juni statt. Es wird jährlich im Gedenken an das Kriegsende und die Befreiung der Stadt nach dem entscheidenden Feldzug und Sieg gegen Genua (1397) veranstaltet. [1]

Die Entweihung des Klosters geht auf das 19. Jahrhundert (Jahr 1806) zurück aufgrund der napoleonischen Edikte. Das ehemalige Kloster hatte seit dieser Zeit verschiedene Funktionen übernommen, zunächst als Militärlager und dann, nach dem Ersten Weltkrieg, als das Gebäude in zwei Teile geteilt wurde, in einen Obst- und Gemüsemarkt. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente es als Unterkunft für Vertriebene und danach, bevor es als Museum genutzt wurde, als Busdepot. Bereits 1868 hatte die Gemeinde Chioggia die Büchersammlung des Oratoriums der Filippini-Patres erworben und damit die Stadtbibliothek von Chioggia ins Leben gerufen, die nach Cristoforo Sabbadino, dem berühmten Ingenieur der Serenissima, benannt wurde. [1]

Das Museum ist in drei Etagen unterteilt und sammelt archäologische Zeugnisse aus Chioggia und Umgebung, deren gemeinsamer Nenner das Wasser ist. Im Erdgeschoss befinden sich Funde aus der vorrömischen, römischen und mittelalterlichen Zeit. Im ersten Stock sind Sammlungen aus dem Mittelalter, der Renaissance und der Neuzeit untergebracht. Im zweiten Stock schließlich ist eine Ausstellung zum Schiffbau und zur Seefahrt seit dem 18. Jahrhundert zu sehen. Im Erdgeschoss ist ein Raum den hydraulischen Verteidigungstechnologien gewidmet, die in der römischen Kaiserzeit eingeführt wurden, während ein anderer die kommerziellen Aktivitäten auch in der Römerzeit dokumentiert. Weitere Räume sind dann speziell Sabbadino und der örtlichen Seefahrts-, Fischerei- und Schiffbauindustrie gewidmet. [1]

Das Museum nutzt unterschiedliches Dokumentationsmaterial wie neben traditionellen archäologischen Funden auch Münzen, Keramik, Modelle, Dioramen, Angelgeräte, Kostüme und Fotografien. Weiterhin beherbergt das Museum im ersten Stock neben dem Cristoforo-Sabbadino-Saal auch das städtische historische Archiv, das von Montag bis Freitag von 09.00 bis 13.00 Uhr besichtigt werden kann. Es sind Dokumente von großer historischer und kultureller Bedeutung aus der Zeit der Mariegole* – pergamentbeleuchtete Manuskripte – bis 1246, dem Zeitalter der ersten mittelalterlichen Gesetze. Die vorliegende Dokumentation reicht bis in die 1950er Jahre zurück und dokumentiert das lokale Leben nach dem Zweiten Weltkrieg. Zu den Dienstleistungen gehört ein Lern- und Beratungsraum. [1]

* Erläuterung: Die Regeln über die Rechte und Pflichten der Mitglieder freier Vereinigungen wurden einst in einem Gesetz niedergelegt, das unter dem Namen Mariegola bekannt ist, vom lateinischen „matricula“ oder „Mutterregel“.

Die Dauerausstellung Malerei im Museo civico della Laguna Sud beinhaltet Gemälde lokaler Künstler des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Verpassen Sie nicht die ältesten Meisterwerke wie zwei Tafeln, „Christus in Majestät mit den Heiligen Felice und Fortunato“ von 1381, die „thronende Gerechtigkeit mit den Heiligen Felice und Fortunato“ von Ercole del Fiore aus dem Jahr 1436, ein Fresko mit der „Thronenden Jungfrau und dem Kind“ aus dem Jahr 1300 und ein „Engel“ aus der ehemaligen St.-Nikolaus-Kirche und das Gemälde „Heiliger Johannes von Nepomuk und die beichtende Königin von Böhmen“ aus der venezianischen Schule aus dem Palazzo Comunale. [2]

Das Historische Archiv der Stadt Chioggia, das 1996 in die Kirche San Francesco vor den Mauern verlegt wurde, nimmt die von der Gemeindeverwaltung erstellten Dokumente aus der Zeit der Podesta (1246) bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts auf. Die Dokumentation zeigt die siebenhundertjährige Geschichte der Stadt und besteht aus etwa 7700 Einheiten Briefumschlägen und Registern. Der unbestreitbare historische Wert und die seltene Auszeichnung, ein nahtloses Archiv zu sein, stellen diese außergewöhnliche Sammlung von Schriften unmittelbar nach dem Staatsarchiv von Venedig dar. Diese Vorrechte wurden vom Ministerium für Erbe und Kultur anerkannt, das den Stadtarchiven per Dekret vom 23. Mai 1979 „von besonderer Bedeutung“ zuerkannte. [2]

Adresse:

Museo civico della Laguna Sud

Campo Guglielmo Marconi, 1
30015 Chioggia – Venezia

Italien

Telefon: 041 5500911

E-Mail: sportello.museo@chioggia.org

Internet: https://museo.chioggia.org/

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Freitag von 09:00 bis 13:00 Uhr;
Samstag und Sonntag von 10:00 bis 13:00 Uhr und von 14.30 bis 18.30 Uhr;
Montags geschlossen;

Historisches Archiv

E-Mail: archivio.storico@chioggia.org

Zugang nach Reservierung
von Dienstag bis Freitag von 09:00 bis 12:30 Uhr;

• Ponte di Vigo - schönste Brücke der Insel Chioggia - stammt aus dem 17. Jahrhundert;
• Ex-Chiesa di Santa Croce - aufgelassene ehemalige Klosterkirche der Benediktiner;
• Chiesa di San Domenico - sehr schöne Kirche mit einer interessanten Innenausstattung;
• Kathedrale Santa Maria Assunta - der Dom von Chioggia;
• Chiesa di Santissima Trinità - ehemalige Klosterkirche der Bruderschaft der Geschlagenen vom Heiligen Kreuz;
• Chiesa di San Pieretto - gehört mit dem Tempel San Martino und dem Oratorium di San Francesco alle Stimmate zum Komplex der religiösen Gebäude;
• Refugium peccatorum- elegante istrische Steinbalustrade mit Skulpturen vor dem Dom von Chioggia;
• Chiesa di San Francesco - ehemalige Klosterkirche der Franziskaner;
• Weitere Sehenswürdigkeiten - Stadttor, Corso del Popolo, Palazzo Municipale, etc. - Chioggia hat viel zu bieten;
• Museo civico della Laguna Sud - im ehemaligen Konvent der Franziskaner;
• Chiesa di Sant'Andrea Apostolo - das älteste religiöse Gebäude der Stadt Chioggia;
• Chiesa dei Filippini - Patronatskirche der Heiligen Jungfrau Maria und des Heiligen Philipp Neri;
• Chiesa di Santa Caterina - ehemalige Klosterkirche der Zisterzienserinnen und Kanossianerinnen in Chioggia;
• Basilica minore di San Giacomo Apostolo - katholische Kirche in Chioggia;

1.: Die Informationen zur Geschichte des Museo civico della Laguna Sud in Chioggia basieren auf dem Artikel Museo civico della Laguna Sud (Stand vom 30.03.2022) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Museo Civico della Laguna Sud in Chioggia - ehemaliges Kloster San Francesco fuori le Mura; (2 Fotos) - Autor: Marc Ryckaert" - "Stadtwappen von Chioggia, Italien - Autor: Vajotwo" sind lizensiert unter der Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0 Deed) Lizenz.