Insel Chioggia - Chiesa dei Filippini

Venedig - Insel Chioggia - Kirchen

Chiesa dei Filippini - Patrocinio della Beata Vergine Maria

Die Chiesa dei Filippini ist eine katholische Kirche auf der Insel Chioggia in der gleichnamigen Stadt. Sie ist die Patronatskirche der Heiligen Jungfrau Maria und des Heiligen Filippo Neri. Sie wird allgemein „dei Filippini“ genannt und befindet sich im Zentrum der Stadt Chioggia an der Fondamenta Canal Vena. Die Brücke Ponte Filippini führt auf die gegenüberliegende Seite zur Chiesa della Santissima Trinità. Der heilige Filippo Romolo Neri, deutsch Philipp Neri, (* 21. Juli 1515 in Florenz; † 26. Mai 1595 in Rom) war eine herausragende Gestalt der Gegenreformation im Rom des 16. Jahrhunderts und trägt zuweilen den Ehrentitel „Apostel von Rom“. Er gründete die Kongregation vom Oratorium des heiligen Philipp Neri und wird in der römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt.

Die ersten Spuren der religiösen Kongregation der Filippini gehen auf das Jahr 1746 zurück, als auf Geheiß des Erzpriesters der Kathedrale Giulio Grassi dem Orden erlaubt wurde, ihn zunächst in der Chiesa di San Martino zu beherbergen. Doch bereits im Jahr 1749 wurde das Gebiet von San Martino vorübergehend an die Gemeinde der Kirche San Giacomo abgetreten, die hierher zog, um den Wiederaufbau ihrer Kirche zu ermöglichen. Anschließend zogen die Oratorianer in die nahegelegene Kapelle der Heiligen Peter und Paul. Die Dinge änderten sich radikal mit der Intervention von Ludovico Alvise Manin, der den Bau sowohl der Kirche als auch des Oratoriums ermöglichte, die von Giuseppe Canner und Giacomo Tancredi entworfen und 1772 fertiggestellt wurden. [1]

Ludovico Alvise Manin war der Vater von Ludovico Giovanni Manin, dem letzten Dogen der Republik Venedig. Im 19. Jahrhundert wurde der Orden unter französischer und österreichischer Herrschaft aufgelöst, das Kloster und die Kirche beschlagnahmt und militärisch genutzt, und 1868 überließ die Staatsverwaltung von Venedig diese Umgebung der Gemeinde Chioggia. Anschließend nutzte die Gemeinde das Kloster als Schulgelände. Die Anwesenheit der Oratorianerpatres war weiterhin in der Kirche zu erkennen, die wenig später erneut als Leihgabe an den Bischof der Diözese übertragen wurde, um sie zu nutzen. [1]

Die Grundsteinlegung fand am 5. August 1768 und die Weihe der Kirche fand am 10. Mai 1772 statt. Das Gotteshaus besteht aus einem breiten Kirchenschiff mit korinthischen Pilastern im Chorbereich und in der Apsis. Durch die Fenster an den Seitenwänden im oberen Bereich der Kirche fällt genügend Licht, um das schöne Deckengemälde zu beleuchten. Im Inneren befindet sich über der Eingangstür eine „Fußwaschung“, während an den Wänden der Kirche die Terrakotta-Reliefs von Pater Giuseppe Mana Viane angebracht sind, die Episoden aus dem Leben des heiligen Philipp Neri darstellen. Giancarlo Bevilacqua (1794) ist der Autor der „Jungfrau zwischen dem Heiligen Philipp und dem Heiligen Franz von Sales“, während sich auf dem zweiten Altar rechts das Altarbild „Die Heimsuchung“ von Francesco Fontebasso (1772) befindet. [1]

Das 32 Quadratmeter große Deckengemälde wurde 1865 in nur 14 Tagen von dem aus Venedig stammenden Giacomo Casa (1835 - 1887) gefertigt, wobei die „Jungfrau und der Heilige Philipp Neri“ Teil des Gemäldes sind. Giacomo Casa ist auch der Maler von vier Lünetten über den Seitenaltären mit den vier Evangelisten.

Die Kirche ist geschlossen von 12.00 bis 16.00 Uhr!

Im nahegelegenen Kloster der Filippini befindet sich ein Gemäldezyklus von Antonio Marinetti (1710 - 1796):

Johannes der Täufer, der heilige Hieronymus, der heilige Franziskus von Sales, der heilige Josef, der heilige Laurentius, die Jungfrau Maria, Thomas von Aquin, die heilige Scholastica und weitere Heilige gehören zum Altarbild der „Darstellung Jesu im Tempel“ (ca. 1770), das im Oratorium ausgestellt ist. [1]

Die Fassade der Chiesa dei Filippini wird von einem großen Tympanon im neoklassizistischen Stil über dem Portal der Kirche gekrönt. Jeweils drei Pilaster im korinthischen Stil gliedern den Hauptbereich der Fassade auf jeder Seite des Eingangs. Die Kirche blickt auf den Hauptkanal der Stadt- den Canal Vena. Die Außenseitenwände der Kirche sind einfach gehalten und besitzen im oberen Bereich Fenster. Vor der Kirche ist die Brücke Ponte Filippini, die hier über den Canal Vena führt. Somit sind die Platzverhältnisse vor der Kirche sehr begrenzt. Der Glockenturm der Kirche ist 24 Meter hoch und wurde im Jahr 1780 eingeweiht. Er beherbergt an der Westfassade das Zifferblatt einer Uhr, deren Mechanismus von den Uhrmachern der Familie Bertarini gebaut wurde. Im Glockenturm sind vier Glocken untergebracht. [1]

Das Innere der Kirche besitzt einen rechteckigem Grundriss und ist 21 Meter breit, 31 Meter lang und 21 Meter hoch. Die Kirche verfügt über mehrere Seitenkapellen, die gegen den Uhrzeigersinn wie folgt angeordnet sind:

• Kapelle der Reinheit - mit Altarbild von Antonio Vianelli (1803 - 1894), das die Jungfrau und das Kind mit den Heiligen Alfonso de Liguori, Luigi Gonzaga und Stanislao Kosta darstellt. Oben zeigt eine von G. Casa mit Fresken bemalte Lünette den Heiligen Markus, den Evangelisten;
• Kapelle der Madonna - mit einem Altarbild aus dem 18. Jahrhundert von Francesco Fontebasso (1707 - 1769), das den Besuch Marias bei Elisabeth darstellt. An den Freskenwänden befindet sich ein Marienzyklus von Giuseppe Cherubini. Auf dem Tisch steht eine Holzstatue der Madonna;
• Reliquienkapelle - in der mehrere Reliquien aufbewahrt werden. Oben zeigt eine Lünette mit Fresken den Heiligen Matthäus, den Evangelisten;
• Herz-Jesu-Kapelle - mit Altarbild von Antonio Vianelli aus dem Jahr 1863, das das von San Margherita Maria Alacoque verehrte Heilige Herz darstellt. Oben zeigt eine von G. Casa mit Fresken bemalte Lünette den Heiligen Johannes den Evangelisten;
• Kapelle San Filippo Neri - mit einem Altarbild von Giovanni Carlo Bevilacqua (1775 - 1849) aus dem Jahr 1794, das die Jungfrau zwischen den Heiligen Philipp und Franz von Sales darstellt;
• Beati-Filippini-Kapelle - mit Altarbild von Paolo Pellesina (1802 - 1857) aus dem Jahr 1836 mit dem Titel „Die Wohltätigkeit des seligen Valfrè“. Oben zeigt eine von G. Casa mit Fresken bemalte Lünette den Heiligen Lukas, den Evangelisten. An der linken Wand befindet sich eine Vitrine mit Gegenständen des Dieners Gottes Pater Raimondo Calcagno;

Der Chor beherbergt den Hauptaltar aus weißem Marmor, an den Seiten die Chorempore mit der Malvestio-Orgel (1922), die auf dem Rohrsockel der ersten Orgel von Francesco Merlini (1779) errichtet wurde. Hinter dem Altar hängt eine Leinwand mit dem Halbbüstenbildnis von San Filippo Neri. An der Decke befindet sich ein 32 Quadratmeter großes Fresko, das im Jahr 1865 von Giacomo Casa (1835 - 1887) geschaffen wurde. Unten sind die Patres Modenese und Gastaldelli dabei dargestellt, wie sie dem Grafen Manin das Kirchenprojekt vorstellen und oben der heilige Philipp Neri, der die Jungfrau Maria verehrt. [1]

Venedig - Insel Chioggia

Impressionen

• Ponte di Vigo - schönste Brücke der Insel Chioggia - stammt aus dem 17. Jahrhundert;
• Ex-Chiesa di Santa Croce - aufgelassene ehemalige Klosterkirche der Benediktiner;
• Chiesa di San Domenico - sehr schöne Kirche mit einer interessanten Innenausstattung;
• Kathedrale Santa Maria Assunta - der Dom von Chioggia;
• Chiesa di Santissima Trinità - ehemalige Klosterkirche der Bruderschaft der Geschlagenen vom Heiligen Kreuz;
• Chiesa di San Pieretto - gehört mit dem Tempel San Martino und dem Oratorium di San Francesco alle Stimmate zum Komplex der religiösen Gebäude;
• Refugium peccatorum- elegante istrische Steinbalustrade mit Skulpturen vor dem Dom von Chioggia;
• Chiesa di San Francesco - ehemalige Klosterkirche der Franziskaner;
• Weitere Sehenswürdigkeiten - Stadttor, Corso del Popolo, Palazzo Municipale, etc. - Chioggia hat viel zu bieten;
• Museo civico della Laguna Sud - im ehemaligen Konvent der Franziskaner;
• Chiesa di Sant'Andrea Apostolo - das älteste religiöse Gebäude der Stadt Chioggia;
• Chiesa dei Filippini - Patronatskirche der Heiligen Jungfrau Maria und des Heiligen Philipp Neri;
• Chiesa di Santa Caterina - ehemalige Klosterkirche der Zisterzienserinnen und Kanossianerinnen in Chioggia;
• Basilica minore di San Giacomo Apostolo - katholische Kirche in Chioggia;

1.: Die Informationen zur Geschichte von Chioggia basieren auf dem Artikel Chioggia (Stand vom 04.12.2023) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

2.: Die Informationen zur Chiesa del Patrocinio della Beata Vergine Maria e di San Filippo Neri (Chioggia) stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 24.04.2024!

Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Chiesa dei Filippini - Deckengemälde von Giacomo Casa; Fassade im neoklassizistischen Stil; (2 Fotos) - Autor: Casson Fabio" - "Kirche der Heiligen Jungfrau Maria und des Heiligen Filippino Neri in Chioggia - Autor: MOs810" sind lizensiert unter der Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0 Deed) Lizenz.