Chiesa di San Benedetto
Überblick
Die Chiesa di San Benedetto (Kirche des Heiligen Benedikt) ist eine römisch-katholische Kirche in Venedig, Norditalien. Die Kirche ist im venezianischen Dialekt als San Beneto bekannt und liegt gegenüber dem nach ihr benannten Platz, dem Campo San Beneto. Eine erste Kirche an diesem Platz wurde im 11. Jahrhundert gegründet und 1685 wieder erneuert. Unweit dieser Kirche befindet sich die Chiesa di San Luca. Gegenüber der Kirche befindet sich der Palazzo Fortuny, heute ein bekanntes Museum in Venedig. Im Kircheninneren befinden sich Kunstwerke von Mazzoni, Strozzi und G.B. Tiepolo. Giovanni Battista Tiepolo; * 5. März 1696 in Venedig; † 27. März 1770 in Madrid) war einer der bedeutendsten venezianischen Maler des ausklingenden Barock und des Rokoko.
Chiesa di San Benedetto
Die Chiesa San Benedetto (San Beneto) ist ein religiöses Gebäude in der Stadt Venedig im Stadtteil San Marco. Sie befindet sich in unmittelbarer Nähe des Museums Fortuny. Im Inneren befinden sich Kunstwerke von Mazzoni (Sebastiano Mazzoni * 1611 in Florenz; † 22. April 1678 in Venedig) war ein italienischer Maler des Barock), Bernardo Strozzi (* 1581 in Genua; † 2. August 1644 in Venedig) und G.B. Tiepolo. Ein Gebäude an diesem Platz existierte bereits seit dem Jahr 1013, als es in die Zuständigkeit des Benediktinerklosters San Michele di Brondolo fiel. Im Jahr 1435 wurde es vom Bischof von Castello in den Rang eines Stifts erhoben.
Die gegenwärtige Gestaltung geht auf den Wiederaufbau im Jahre 1619 zurück, der vom Patriarchen Giovanni Tiepolo in Auftrag gegeben wurde, da das Gebäude beschädigt wurde und einsturzgefährdet war. Die Umwidmung erfolgte im Jahre 1695. Es wurde von der Pfarrei zum Vikariat der Kirche von San Luca herabgestuft und ist derzeit für den Gottesdienst geschlossen. Ursprünglich von bescheidener Größe und im romanischen Stil, war es nach Osten ausgerichtet und bestand aus drei Schiffen mit einem Holzdach. Die Umbauten aus dem 17. Jahrhundert veränderten ihre Ausrichtung und brachten sie nach Norden, sodass sie ein einziges Kirchenschiff bildeten.
Architektur
Die Fassade des Kirchengebäudes ist durch Pilaster in drei Teile unterteilt, die auf einfachen Sockeln ruhen, die mit Kapitellen aus Verbundwerkstoffen enden, auf denen ein Gesims ruht, das ein Gebälk trägt, in dessen Fries sich die Inschrift „D.BENEDICTO“ befindet. Unmittelbar darunter befindet sich ein Wärmefenster, das unterhalb des Fensters durch ein Band abgegrenzt wird, das die Wand in Längsrichtung kreuzt. Zwei weitere kleine Bogenfenster, die sich fast in der Mitte der Fassade befinden, flankieren ein Portal mit einem Tympanon, das von einem Barbican getragen wurde. Das Gebäude endet oben mit einem dreieckigen Tympanon, das mit einem gezahnten Rahmen verziert ist. [1]
Venedig - Chiesa di San Benedetto
Campo San Beneto mit Brunnen und Blick auf die Fassade der Kirche - Foto: Wikipedia (Public domain)
Der im Vergleich zum Gebäude sehr hohe Campanile befand sich im Westen, war in die Fassade integriert und blickte auf den gleichnamigen Campo. Der Turm wurde im romanischen Stil errichtet, mit einem konischen Turmdach und Zinnen in den vier Ecken; außerdem besaß der Glockenturm drei helle Fenster. Der heutige Glockenturm, der in Bezug auf das Gebäude von bescheidener Größe ist, befindet sich im Nordwesten und endet mit einem „zwiebelartigen“ Dach. Dieser Campanile besitzt nur noch ein einziges Lichtfenster. [1]
Venedig - Chiesa di San Benedetto
Sebastiano Mazzoni - St Benedict Presents Pasqualino Daneli to the Virgin - Web Gallery of Art - Foto: Wikipedia (Public domain)
Johann Christoph Maier [2] notiert in seinem Werk "Beschreibung von Venedig - Mit Grundrissen und Kupfern - Erster Theil" von 1795:
„S. Benedetto Abbate, insgemein S. Benetto genannt, Parrochie.
Diese Kirche hat ihren ersten Ursprung 987 den Familien Brandonigi und Trevisan zu danken. Als sie aber in der Folge bei einer Feuersbrunst eingeäschert wurde, so baueten sie Domenico und Giovanni Falieri 1175 wieder auf, bereicherten sie mit beträchtlichen Einkünften, und schenkten sie den Cistercienser - Mönchen des h. Michael von Brondolo bei Chioggia, die von ihrem Kloster aus die Gottesdienste besorgen ließen. Da aber ihr Kloster in der Folge durch feindliche Einfälle, vornehmlich des Ezzelin, und der Genueser im 15. Jahrhundert zerstöret, und die Mönche von da vertrieben wurden, so kam der Besitz dieser Kirche an die geregelten Chorherrn des Klosters St. Spirito, von dem Orden des h. Augustinus in Chioggia, die sie durch zwei Weltgeistliche versehen ließen.“
Weiterhin führt er aus:
"Weil aber diese von den Mönchen kärglich bezahlt wurden, so geschah es öfters, dass sie ihre Posten verließen und die Kirche ledig stand. Ueber diese öftere Veränderungen ward das Kirchspiel ungeduldig, beschwerte sich bei dem Pabst Eugen IV. * und bat, ihre Kirche von den Mönchen von St. Spirito unabhängig und sie zu einer ordentlichen Parrochie zu machen. Dies geschah 1435. Sie ward hernach 1619 ihres Alters wegen vom Patriarchen Giovanni Tiepolo ganz neu in einer schönen und modernen Form aufgebauet, bestehend aus einem einzigen Schiff von mittlerer Größe, und hat sieben Altäre.“ [2]
* Er meint Eugen IV. (* 1383 in Venedig; † 23. Februar 1447 in Rom), ursprünglich Gabriele Condulmer, war vom 3. März 1431 bis zum 23. Februar 1447 Papst.
Palazzo Fortuny
Der Palazzo Fortuny (vormals: Palazzo Pesaro degli Orfei) ist ein Palast des 15. Jahrhunderts, erbaut von der Familie Pesaro, im Sestiere von San Marco in Venedig. Seinen heutigen Namen erhielt das Haus durch seinen letzten Besitzer, Mariano Fortuny y Madrazo (1871 – 1949); es beherbergt seit 1956 im ersten Stock ein Museum. Die Pesaros, die im 17. Jahrhundert mit ihrem Mitglied Giovanni Pesaro einen Dogen der Stadt stellten, waren seit dem Mittelalter eine der einflussreichsten Familien Venedigs. Um 1470 ließ sich die Familie am Campo San Beneto den seinerzeit größten Palast der Stadt errichten, der ein ganzes Häuserviertel umfasste. Das Gebäude, angeordnet um zwei Innenhöfe, bekam zwei Fassaden, eine zum Campo, dem öffentlichen Platz, die andere zum schmalen Kanal. Dazwischen wurde als Verbindung eine Halle von gut 45 Metern Länge errichtet. Der komplexe Grundriss spiegelt sich in den durch mehrgliedrige Loggien und gotische Triforien reich gegliederten, aber asymmetrisch angelegten Fassaden wider.
Das weiträumige Haus war im 17. Jahrhundert ein Theater, im 18. Jahrhundert wurde es als Konzerthaus genutzt, wodurch der Palazzo Pesaro den Namenszusatz degli Orfei erhielt. Im Jahr 1892 erwarb es der Bildhauer, Architekt und Erfinder Mariano Fortuny, nach dem es heute benannt ist. Fortuny lebte und arbeitete in dem Palazzo bis zu seinem Tod 1949. Seine Witwe Henriette vermachte das Gebäude mit allem Interieur 1956 der Stadt Venedig. Im ersten Stock, dem piano nobile, wurde ein Museum eingerichtet, das die Arbeiten Fortunys zeigt, darunter Modelle für Bühnenbauten und -beleuchtungen, Textilmuster, Ölgemälde, auch die des Vaters Marià Fortuny i Carbó, und Marmortorsi sowie Kleider und Stoffe in der von Mariano Fortuny y Madrazo wiederentdeckten alten Technik des Plissé. [3]
Weitere Kirchen in Venedig:
- Kirche Christo Re (Insel Sant'Erasmo)
- Ex-Chiesa und Konvent Santa Teresa (Dorsoduro)
- Ex-Chiesa Santa Lucia (Cannaregio)
- Ex-Chiesa San Basilio (Dorsoduro)
- Ex-Chiesa di Santa Maria della Carità (Dorsoduro)
- Oratorio dei Crucifero (Cannaregio)
- Chiesa di San Bonaventura (Cannaregio)
- Ex-Chiesa di San Leonardo (Cannaregio)
- Kirche Santa Caterina (Insel Mazzorbo)
- Kirche Santa Maria Valverde (Insel Mazzorbo)
- Chiesa di San Zan Degolà (Santa Croce)
- Ex-Kloster Santa Chiara (Santa Croce)
- Chiesa San Giovanni Evangelista (San Polo)
- Chiesa dei Catecumeni (Dorsoduro)
- Chiesa Santa Maria dei Derelitti (Castello)
- Ex-Konvent Santo Sepolcro (Castello)
- Ex-Chiesa San Paterniano (San Marco)
- Ex-Chiesa di San Teodoro (San Marco)
- Ex-Chiesa Sant' Angelo degli Zoppi (San Marco)
- Kapelle Oratorio dell'Annunciata (San Marco)
- Ex-Chiesa di San Geminiano (San Marco)
- Ex-Chiesa San Basso (San Marco)
- Ex-Chiesa San Antonio di Castello (Castello)
- Chiesa Christo Re (Castello)
- Ex-Chiesa Santa Maria del Pianto (Castello)
- Kirchen auf der Insel Lido di Venezia
- Kirchen auf der Insel Pellestrina
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Chiesa di San Benedetto in Venedig basieren auf dem Artikel "Chiesa di San Beneto" (Stand vom 08.06.2019) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
2.: Der Bericht über die Chiesa di San Beneto in Venedig im Sestiere San Marco basiert auf den Erzählungen von Johann Christoph Maier - "Beschreibung von Venedig - Mit Grundrissen und Kupfern Erster Theil - Seiten 282 - 283" - erschienen im Verlag Johann Ambrosius Barth, Leipzig, 1795, jetzt im Besitz der Österreichischen Nationalbibliothek, Fundstelle Google Books, abgerufen zuletzt am 06. November 2019.
3.: Die Informationen zur Geschichte des Palazzo Fortuny in Venedig stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 05.11.2019!
Das Foto "Palazzo Fortuny (Venice) - Autor: Sailko" unterliegt den Bestimmungen der Creative Commons Attribution ShareAlike 3.0 Unported Lizenz.