Chiesa di Santa Maria dei Carmini
Venedig - Chiesa di Santa Maria dei Carmine
Blick auf den Campo Carmini mit Kirche
Überblick
Venedig - Chiesa di Santa Maria dei Carmine
...schöner Kreuzgang des Klosters im Sestiere Dorsoduro...
Die Kirche Santa Maria dei Carmine in Venedig (Unsere Liebe Frau vom Berge Carmel) befindet sich im Sestiere Dorsoduro an der Fondamenta del Soccorso. Das Hauptportal der Kirche, die auch als Santa Maria del Carmelo bekannt ist, liegt am Campo di Carmini. Das Kirchengebäude steht neben der Scuola Grande dei Carmini, eine der großen und ältesten Schulen der Bruderschaften von Venedig. Diese karitative Bruderschaft wurde offiziell im Jahre 1597 gegründet. Die Scuola Grande dei Carmini ist in einem Gebäude des 17. Jahrhunderts untergebracht. Im Salon im zweiten Stock sind die herrlichen Gemälde von Giovanni Battista Tiepolo zu bewundern.
Chiesa Santa Maria dei Carmine
Venedig - Chiesa di Santa Maria dei Carmine
Blick vom Campo Santa Margherita auf den Campanile der Kirche
Der von Giuseppe Sardi (1624 - 1699) 1676 errichtete Campanile der Kirche befindet sich im Südwesten des Gebäudes und ist vom Campo Santa Margherita gut zu erkennen. Auf der Spitze der Fassade thront die Madonna del Carmine, die 1981 durch einen Blitzschlag zerstört wurde, heute aber wieder erneuert worden ist. Diese Kirche war einmal ein Zentrum des Karmeliterordens, dessen Regel von Papst Onorio III. im Jahr 1226 bestätigt wurde. Der Kreuzgang und das Kloster sind heute als Sitz einer staatlichen Kunst-Fachschule in Gebrauch. Die Kirche wurde im gotischen Stil errichtet. Die Fassade im Renaissancestil mit drei geschwungenen Giebeln stammt von Sebastiano Mariani da Lugano (1507 - 1514).
Kunstdenkmäler
Auch die Statuen (der Erlöser, Johannes der Täufer, die Heilige Jungfrau und die Heiligen Elias und Elysee werden ihm zugeschrieben. Über dem Hauptortal befindet sich in einer Nische die Figur "Muttergottes und Kind" aus dem 17. Jahrhundert. Die Kirche Santa Maria dei Carmini besitzt drei Kirchenschiffe und wurde im Stil einer Basilika gebaut. Die Kirchenschiffe werden von 24 imposanten Rundsäulen mit Füßen und Kapitellen aus dem 14. Jahrhundert getragen. Jedes Kirchenschiff besitzt eine Apsis. Während die Kirche größtenteils im Stil des 17. Jahrhunderts errichtet wurde, bewahrt die polygonale Apsis des Zentralschiffes das Aussehen der Klosterkirche aus dem 14. Jahrhundert. Alle Gewölbe sind reichlich mit vergoldenem Holz dekoriert und über jeder Säule befinden sich Statuen von Propheten und Heiligen und 24 große Gemälde, die Themen aus dem Karmeliterorden darstellen.
Venedig - Chiesa di Santa Maria dei Carmine
Kreuzgang des Klosters
Rundgang
Obwohl es nicht möglich ist, die Namen aller Künstler zu nennen, besitzen diese Gemälde eine große Bedeutung, weil sie eine bestimmte Periode der venezianischen Kunst aus dem 16. Jahrhundert dokumentieren. Einen kleinen Rundgang durch die Kirche beginnen wir auf der rechten Seite (nur eine kleine Auswahl, die Nummerierung ist dem Infoblatt der Kirche entnommen):
Rechte Seite, vom Haupteingang:
3. Eine "La Madonna Libera Valencinnes", die Gregorio Lazzarini (1655 - 1730) zugeschrieben wird;
4. Die "Bekehrung von Johannes V. Paleologo", von Vincenzo Da Canal;
10. "Die Heilige Jungfrau erscheint dem Heiligen Franziskus von Siena", von Girolamo Brusaferro (von 1672);
12. Die ''Verherrlichung von Enoch und Elias" im Stil von Sebastiano Ricci (unbekannter Künstler).
Linke Seite, vom Presbyterium:
2. "Die Ermordung von Sankt Angelo Carmelitano" von Giovanni Carboncino (von 1672);
3. "Die Jungfrau Maria schlägt die Türken in die Flucht" von Diziani (1689 - 1767);
8. "Traum von Papst Onorio III." von Sebastiano Mazzoni (von 1669);
10. "Die Muttergottes erscheint dem heiligen Bertoldo III." von Lambranzi (von 1671-72)
Am Haupteingang:
Denkmal von Jacopo Foscarini (1523 - 1603) im Stil von Sansovino mit Darstellung von Seeschlachten, Trophäen und Gestalten der Barmherzigkeit und des Glaubens.
Giovanni Battista Cima
Anbetung der Hirten von Giovanni Battista Cima, genannt Cima da Conegliano, 1509, Chiesa di Santa Maria dei Carmini - Bildquelle: Wikipedia (Public domain)
1. Altar: "Sankt Gabriele dell'Addolorata zwischen Sankt Augustinus und Sankt Giovanni della Croce und einer Pietá" von Luigi Tito (1927);
2. Altar: "Anbetung der Hirten mit der heiligen Helena und Katharina, dem SchutzengeI und Tobiolo" von G.B. Cima da Conegliano (1509);
3. Altar: "Madonna del Carmelo mit Heiligen und Seelen von Purgatorium" im Stil von Tiziano, Pace Pace zugeschrieben (1595 ?);
Nebenan: 2 Mamorstatuen: "Jungfräulichkeit" von Antonio Corradini (1721) und "Die Sanftheit" von Giuseppe Torretto (1721);
Auf der Balustrade: Brozestatuen "Zwei Engel" von Girolamo Campagna;
In der Kuppel: "Engelfliegen" von Sebastiano Ricci (1708);
In der Sakristei: Backsteingewölbe und Fresken aus dem 14. Jahrhundert; "Die Verkündigung" von Palma il Giovane; "Triumph von Carmdo" von G.B. Lambanzi; "Kreuzabnahme" von Felice Carena.
4. Altar: "Presentatione di Gesu al tempio" von Jacopo Tintoretto (1541- 42);
Rechte Apsis: "Ewiger Vater und Sankt Elias in der Wüste" von Gaspare Diziani;
Über dem Weihwasserbecken steht eine kleine Skulptur aus dem 16. Jahrhundert; gegenüber: "Heilige Familie mit St. Johannes dem Täufer (als Knabe) Paolo Caliari, besser bekannt als Veronese (1555);
Presbyterium:
"Verkündigung und Anbetung der Hirten";
Links "Anbetung der Könige und Flucht nach Ägypten von Andrea Schiavone (1510 - 1563);
Hängendes Kruzifix von Paolo Veneziano (vor 1333 - 1358);
Hauptaltar: "Zwei Engel" Skulptur von Giulio del Moro;
Am Ende der Apsis: "Maria Himmelfahrt", Kopie eines Gemäldes von Tiziano (Frari-Kirche);
An der rechten Wand: "Moltiplicazione dei pani'' (Wunderbare Brorvermehrung) von Palma il Giovane und "Die Erfindung des Kreuzes" von Gaspare Diziani (1760);
Links: "Manna" von Marco Vicentino und "Strafe der Schlangen" von Diziani. Chorgestühl aus Holz mit Figuren von Heiligen des Karmeliterordens;
Am Altar in der linken Apsis: "Sankt Anna, die Heilige Jungfrau, Sankt Joachim und Sankt Peter" von Diziani;
5. Altar: "Sankt Albert" von Pietro Liberi (1605 - 1687);
3. Altar: "Sankt Antonio da Padova" von Lattanizio Querena (1821);
2. Altar: "Sankt Nikolaus zwischen dem heiligen Johannes dem Taufer, der heiligen Luzia und Engeln;
unten: "Darstellung einer Landschaft mit Sankt Georg und dem Drachen" von Lorenzo Lotto (1529);
"Sankt Liberale segnet die Franken" von Andrea Vicentino (1604);
1. Altar: "Santissima Trinità, Heilige Maria Magdalena de Pazzi und Sankt Luigi Gonzaga" von Bernardino Prudenti; "Heiliges Herz", moderne Darstellung von Lina Rosso (1940);
Am Beginn des Kirchenschiffes: "Sankt Liberale läßt zwei Verurteilte begnadigen" von Padovanino (1638);
Giovanni Battista Cima (um 1460 - 1517/1518)
Giovanni Battista Cima
G.B. Cima da Conegliano - Apostel Petrus auf dem Thron, umgeben von Heiligen, 2. Hälfte 15. Jahrhundert - Bildquelle: Wikipedia (Public domain)
Der italienische Maler Giovanni Battista Cima wurde um 1460 in Conegliano, einem Ort in Italien in der Provinz Treviso geboren. Die Stadt Conegliano befindet sich an den Füßen der Colli Veneti am Fluss Monticano. Er ist besser unter dem Namen Cima da Conegliano bekannt, weil alle seine Werke enthalten diesen Namenszusatz. Sein Vater war Tuchscherer, daher der Beiname Cima (cimatore) der Familie. Über sein Leben und seine künstlerische Entwicklung ist wenig bekannt. Auch das Geburtsdatum und das Sterbedatum kann nur ungenau angegeben werden. Das erste von Cima signierte und datierte Gemälde stammt von 1489, als er in Venedig eine Werkstatt betrieb und mehrere Aufträge für Altarbilder annahm. Zwischen 1500 und 1515 war er außer in Venedig auch für Auftraggeber in Reggio Emilia, Parma und Bologna tätig. Im Sommer 1516 kehrte Cima in seinen Heimatort Conegliano zurück, wo er zwischen 1517 und 1518 verstarb. Die Werke von Cima da Conegliano sind äußerst zahlreich, was auf ein reiches Schaffen des Künstlers zurückzuführen ist. Als besondere Werke gelten seine in prunkvolle Rahmen gefasste Polyptichen.
Daneben malte er eine große Anzahl von Altarbildern, häufig in der Form der Sacra Conversazione, kleinformatige Andachtsbilder, darunter zahlreiche Darstellungen der Madonna mit Kind, sowie Bilder mit Themen aus der griechischen Mythologie. Einige seiner Werke sind auch in der Kirche Santa Maria dei Carmini zu bewundern.
Scuola Grande dei Carmini
Die Scuola Grande dei Carmini liegt im Sestiere Dorsoduro in Venedig zwischen dem Campo dei Carmini und dem Campo Santa Margherita direkt neben der Kirche Santa Maria dei Carmini. Die Scuola war eine der sechs großen Bruderschaften in der Republik Venedig. Die Gründung der Schule wird auf das Jahr 1594 datiert. 1807 wurde die Schule im Zuge der Säkularisation aufgehoben, aber bereits 1853 wieder eröffnet. Die Bruderschaft der Scuola Grande dei Carmini ist....
Weitere Informationen zur Scuola Grande dei Carmini in Venedig im Sestiere Dorsoduro finden Sie hier....!
Informationen:
Die Chiesa di Santa Maria dei Carmini ist an Werktagen geöffnet von 07.30 - 12.00 Uhr und von 14.30 - 19.00 Uhr.
An Sonn- und Feiertagen kann die Kirche nur nach den Gottesdiensten besichtigt werden.
Wenn Sie eine Messe am Sonntag mitfeiern wollen: 08.30 - 10.45 und 18.30 Uhr. An Werktagen: 08.30 - 10.00 und 18.30 Uhr.
Zu erreichen ist die Kirche von der Piazzale Roma in einem etwa 12-minütigen Spaziergang über den Campo Santa Margherita- wenn Sie sich hier rechts halten, laufen Sie auf die Kirche zu.
Weitere Kirchen in Venedig:
- Kirche Christo Re (Insel Sant'Erasmo)
- Ex-Chiesa und Konvent Santa Teresa (Dorsoduro)
- Ex-Chiesa Santa Lucia (Cannaregio)
- Ex-Chiesa San Basilio (Dorsoduro)
- Ex-Chiesa di Santa Maria della Carità (Dorsoduro)
- Oratorio dei Crucifero (Cannaregio)
- Chiesa di San Bonaventura (Cannaregio)
- Ex-Chiesa di San Leonardo (Cannaregio)
- Kirche Santa Caterina (Insel Mazzorbo)
- Kirche Santa Maria Valverde (Insel Mazzorbo)
- Chiesa di San Zan Degolà (Santa Croce)
- Ex-Kloster Santa Chiara (Santa Croce)
- Chiesa San Giovanni Evangelista (San Polo)
- Chiesa dei Catecumeni (Dorsoduro)
- Chiesa Santa Maria dei Derelitti (Castello)
- Ex-Konvent Santo Sepolcro (Castello)
- Ex-Chiesa San Paterniano (San Marco)
- Ex-Chiesa di San Teodoro (San Marco)
- Ex-Chiesa Sant' Angelo degli Zoppi (San Marco)
- Kapelle Oratorio dell'Annunciata (San Marco)
- Ex-Chiesa di San Geminiano (San Marco)
- Ex-Chiesa San Basso (San Marco)
- Ex-Chiesa San Antonio di Castello (Castello)
- Chiesa Christo Re (Castello)
- Ex-Chiesa Santa Maria del Pianto (Castello)
- Kirchen auf der Insel Lido di Venezia
- Kirchen auf der Insel Pellestrina