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Chiesa Santa Maria di Nazareth

Abbildung: Venedig - Scalzikirche -




Überblick



Die erste Kirche bei einer Fahrt über den Canal Grande aus der Richtung Piazzale Roma kommend ist die auf der linken Uferseite des Canal Grande in Richtung San Marco zu sehende sogenannte Scalzi Kirche im Sestiere Cannaregio. Die Kirche liegt direkt neben dem Bahnhof Santa Lucia und war früher eine Ordenskirche mit dem Namen Santa Maria di Nazareth. Die Kirche gehörte zum Konvent der unbeschuhten Karmeliter. Die gegenüber liegende Brücke (Scalzi Brücke - Ponte degli Scalzi) wurde nach dieser Kirche benannt. Was direkt auffällt, ist die wunderschöne helle Fassade, die in diesem Umfeld besonders heraussticht.

Abbildung: Venedig - Scalzikirche - Chiesa Santa Maria di Nazareth - Ansicht vom Bahnhof Ferrovia


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Die Kirche stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist vom Architekten Baldassare Longhena (1598 - 1682) geschaffen worden. Die Ausmalung der Kirche Santa Maria di Nazareth (genannt Scalzi-Kirche) erfolgte 1743/44 von keinem geringeren als dem Meister Giambattista Tiepolo. Die Fassade wurde vor mehreren Jahren erneuert. Das ehemals in der Kirche vorhandene Deckenfresko von Giambattista Tiepolo ist leider im I. Weltkrieg (1915) zerstört worden.

Abbildung: Venedig - Scalzikirche - Chiesa S. Maria di Nazareth

Geschichte


Die Pläne zum Kirchenbau stammen von Venedigs Stararchitekten Baldassare Longhena (1598 - 1682), die Fassade vom Meister Giuseppe Sardi. Longhena hat die Eröffnung der Kirche - Baubeginn war im Jahr 1660 - selbst nicht mehr erlebt, da sie erst um die Mitte des 18. Jahrhunderts endgültig fertiggestellt wurde. Die Kirche erhielt ihren Namen durch ein Bildnis, das aus der Kirche Santa Maria di Nazareth von der Insel Lazzaretto Vecchio stammte. Auf dieser Insel in der Lagune von Venedig unweit des Lido wurden im Mittelalter Pest- und Typhuskranke isoliert und außerdem kamen hier Reisende aus Fernost in Quarantäne.

Abbildung: Venedig - Scalzikirche -

Kirche Santa Maria di Nazareth


Die Kirche wurde unter diesem Namen im Jahre 1705 eingeweiht. Der Orden der unbeschuhten Karmeliter - die Gemeinschaft wurde durch Johannes vom Kreuz und Teresa von Avila 1568 in Duruelo (Spanien) gegründet - wurde in Venedig zum ersten Mal im Jahre 1633 tätig. Im Jahre 1635 übersiedelten die Karmeliter in ein größeres Haus auf die Insel Guidecca. Im Jahre 1649 bauten sie das Kloster und die Kirche Santa Maria di Nazareth im Sestiere Cannaregio, für das ein Bild der heiligen Jungfrau Maria Pate stand, das von der Insel S. Maria di Nazareth stammte. Die Insel wurde in späteren Jahren in "Lazzaretto Vecchio" umbenannt.

Abbildung: Venedig - Scalzikirche - Ansicht vom Bahnhof Ferrovia

Kirchenbau


Um 1656 wurde diese erste Kirche abgerissen, um einen zwischenzeitlich eingeholten Entwurf für den Bau einer neuen Kirche zu verwirklichen. Die Planung stammte von Baldassare Longhena (1598 - 1682). 1705 wurde die Kirche eingeweiht, obwohl sie noch nicht vollständig fertiggestellt war. Guiseppe Sardi zeichnete für den Bau der Fassade von Santa Maria di Nazareth verantwortlich. Ein wertvolles Fresko von G. B. Tiepolo - "Il Trasporto della Casa di Loreto" - wurde bei einem Angriff der österreichischen k. und k. Truppen am 27. Oktober 1915 durch Bomben zerstört. Ein weiteres wertvolles Fresko "Himmelfahrt der hl. Teresa" ist bis heute erhalten geblieben und kann besichtigt werden.


Abbildung: Venedig - Scalzikirche -


In der zweiten Seitenkapelle des linken Kirchenschiffs ist das Grab von Ludovico Manin zu sehen, dem letzten Dogen der Stadt Venedig. Von 1853 bis 1862 wurde ein grundsätzlicher Umbau der neuen Machthaber durchgeführt. Das Kloster der unbeschuhten Karmeliter wurde bereits ab 1806 im Zuge der Säkularisation aufgehoben. In einem Teil des Klosters wurden Privatwohnungen installiert und ein anderer Teil musste für die Errichtung des Bahnhofs Santa Lucia abgerissen werden.

Abbildung: Venedig - Scalzikirche -

Goethe - Besichtigung der Scalzikirche


Johann Wolfgang Goethe während seines Aufenthalts in Venedig am Abend des 3. Oktober 1786:


(...)"Viel gesehn. Wenig Worte zum Andencken.

I Scalzi, Marmor genug und nicht auf die schlimmste Weise zusammengesetzt; aber nichts von dem hohen Geiste der sich allein in dem unnachahmlichen Maas, Ordnung, Harmonie spüren läßt.."(...)

Quelle: Zeno.org - meine Bibliothek



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Fotos der Kirche Santa Maria di Nazareth